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Auszug - Fortschreibung der Bedarfsplanung für Kindertageseinrichtungen und Kindertagespflege für die Kita-Jahre 2023/2024 - 2028/2029  

 
 
7. Sitzung des Jugendhilfeausschusses
TOP: Ö 3
Gremium: Jugendhilfeausschuss Beschlussart: ungeändert beschlossen
Datum: Mi, 08.03.2023 Status: öffentlich/nichtöffentlich
Zeit: 18:00 - 18:40 Anlass: Sitzung
Raum: Sitzungssaal des Rathauses
Ort: Johannismarkt 17, 41812 Erkelenz
0/51/309/2023 Fortschreibung der Bedarfsplanung für Kindertageseinrichtungen und Kindertagespflege für die Kita-Jahre 2023/2024 - 2028/2029
   
 
Status:öffentlich  
Federführend:Amt für Kinder, Jugend, Familie und Soziales   
 
Wortprotokoll
Beschluss
Abstimmungsergebnis

Erster Beigeordneter Dr. Gotzen stellt dem Jugendhilfeausschuss die vom Amt für Kinder, Jugend, Familie und Soziales erstellte Fortschreibung der Bedarfsplanung für Kindertageseinrichtungen und Kindertagespflege für die Kita-Jahre 2023/2024 - 2028/2029 vor. Die Fortschreibung der Bedarfsplanung ist der Niederschrift als Anlage beigefügt.

 

Erster Beigeordneter Dr. Gotzen führt aus, dass die Erstellung einer Bedarfsplanung für Kindertageseinrichtungen und der Kindertagespflege eine große Herausforderung darstelle und wirklich sehr viel Arbeit bedeuten würde. Daher bedanke er sich beim Amt für Kinder, Jugend, Familie und Soziales, insbesondere bei der Sachgebietsleitung Lauten für die Erstellung der vorliegenden Bedarfsplanung für die Kindergartenjahre 2023/2024 bis 2028/2029.

Erster Beigeordneter Dr. Gotzen weist ausdrücklich darauf hin, dass der Spagat, die Bedarfsdeckung an Betreuungsplätzen herzustellen, immer größer werden würde. In diesem Zusammenhang sei zu erwähnen, dass neben entsprechenden finanziellen Mittel zur Erstellung von Gebäuden etc. der Personalbedarf immer weiter steigen würde und in den Zeiten des Fachkräftemangels die Deckung des Personalbedarfs fortlaufend schwieriger werde.

Ferner seien die Prognosen der erforderlichen Betreuungsplatzzahlen schwierig, da sich die erstellten Prognosen quasi täglich aufgrund neuer Gegebenheiten überholen würden. Ursächlich hierfür sei beispielhaft zu nennen, dass in der heutigen Zeit Mütter immer früher wieder in den Beruf zurückkehren müssten und daher die Anzahl der zu betreuenden Kinder mehr und insbesondere die zu betreuenden Kinder immer jünger werden würden. Der Bedarf an U3-Plätzen steigt in diesem Zusammenhang enorm. Weiter ist Erkelenz erfreulicherweise eine Zuwanderungskommune. Dies bringe einen nicht immer rechnerisch kalkulierbaren Bedarf an neuen Bedarfen an Betreuungsplätzen mit sich. Eine kalkulatorische Steigerung sei jedoch in der vorliegenden Bedarfsplanung berücksichtigt worden. Hierin enthalten seien insbesondere Bedarfe aufgrund neuer Baugebiete und auch entstehende Bedarfe aufgrund des aktuell sehr hohen Flüchtlingsaufkommens.

Zusammenfassend erklärt Erster Beigeordneter Dr. Gotzen, dass die Stadt Erkelenz für das kommende Kindergartenjahr 2023/2024 erfreulicherweise den Bedarf an Betreuungsplätzen bedienen könne. Dies gelinge aber nur dadurch, dass beispielsweise mit Mehrbelegungen gearbeitet werden müsse und U3-Plätze sehr stark zu Gunsten von Ü3-Plätzen gekürzt würden. Ein weiterer wichtiger Faktor sei die Kindertagespflege, welche insbesondere in der U3-Betreuung und in der Randzeitenbetreuung zur Bedarfsdeckung beitrage. Auch aus diesem Grund solle die Kindertagespflege in Erkelenz ausgeweitet werden und u. a. das Konstrukt der Großtagespflegestellen durch Anbieter z. B. der freien Jugendhilfe geprüft und umgesetzt werden.

 

Ratsmitglied Menzel bedankt sich für die Ausführungen und insbesondere bei der Sachgebietsleitung Lauten für die geleistete Arbeit zur Erstellung der vorgelegten Bedarfsplanung.

Sie führt aus, dass man politisch unbedingt Unterstützung leisten müsse, perspektivisch mehr Kita-Plätze auszubauen. Aus eigener Erfahrung beschreibt sie, dass der Druck für das vorhandene Kita-Personal stetig weiterwachse und mehr Personal eingestellt werden müsse. Hierfür sollten beispielsweisen mehr PIA-Ausbildungsplätze durch die Stadt Erkelenz angeboten werden.

 

Ratsmitglied Borchers lobt das Amt für Kinder, Jugend, Familie und Soziales ebenso für die erstellte Kita-Bedarfsplanung.

Er weist darauf hin, dass man als Verwaltung innovative Wege zur Personalgewinnung gehen müsse und schlägt das Konzept der „spanischen Erzieher*innen“ vor und ebenfalls die Ausweitung der Plätze für PIA-Auszubildende.

 

Ausschussmitglied Kock merkt an, dass der Fachkräftemangel allgegenwärtig sei und möchte wissen, welche Stellschraube die Stadt Erkelenz in diesem Zusammenhang drehen würde, um dennoch Fachkräfte gewinnen zu können.

 

Erster Beigeordneter Dr. Gotzen erklärt hierzu, dass die Stadt Erkelenz in allen Arbeitsbereichen priorisieren müsse, da überall Personal fehle. Hier sei zu bedenken, dass von 600 Stellen aktuell 100 Stellen trotz großer Bemühungen nicht besetzt seien. Die Stadt Erkelenz wirbt beispielsweise für den Erzieher*innen-Beruf im Rahmen einer Kampagne in den sozialen Medien mit Videobewerbungsaufrufen. Hierin beschreiben Erzieher*innen der Stadt Erkelenz ihre Begeisterung, für die Stadt Erkelenz zu arbeiten. Darüber hinaus ermöglicht die Stadt Erkelenz als Arbeitgeberin die Vereinbarkeit von Familie und Beruf im größtmöglichen Rahmen. Ein Zeichen der guten Voraussetzungen bei der Arbeitgeberin Stadt Erkelenz zu arbeiten sei auch das kürzlich erhaltene Siegel „TOP Arbeitgeber“ des Deutschen Instituts für Qualitätssicherung und -prüfung.

 

Amtsleitung Schwarzenberg ergänzt, dass für das kommende Kindergartenjahr die Zahl der PIA-Auszubildenden bei der Stadt Erkelenz bereits verdoppelt wurde. Bislang wurden jährl. 5 PIA-Auszubildende eingestellt, für das Kindergartenjahr 2023/2024 wurden 10 Bewerber*innen für die PIA-Ausbildung ausgewählt. Hierbei sei jedoch zu bedenken, dass gewährleistet werden müsse, dass die Auszubildenden in den Kitas auch betreut und qualitativ hochwertig ausgebildet werden müssten. Daher muss die Anzahl der Auszubildenden in einem angemessenen Rahmen bleiben, um eine gute Ausbildung gewährleisten zu können.

Weiter dürfe man nicht aus den Augen verlieren, dass ein Lehrer*innenmangel vorherrsche und die Anzahl der möglichen Ausbildungsplätze auch durch die Berufsschulkapazitäten begrenzt sei.

 

Ratsmitglied Kutz bedankt sich für die erstellte Fortschreibung der Kita-Bedarfsplanung 2023/2024 bis 2028/2029 und für die ergänzenden Ausführungen und lässt über den Beschlussentwurf abstimmen.


Beschluss (in eigener Zuständigkeit):

„Der Jugendhilfeausschuss beschließt die Fortschreibung der Bedarfsplanung für Kindertageseinrichtungen und Kindertagespflege für die Kita-Jahre 2023/2024 - 2028/2029.“


Abstimmungsergebnis: einstimmig

Anlagen:  
  Nr. Name    
Anlage 1 1 Fortschreibung der Bedarfsplanung für Kindertageseinrichtungen und Kindertagespflege für die Kita-Jahre 2023 2024 bis 2028 2029 (897 KB)