Vorlage - A 63/355/2023  

Tatbestand:

Im Stadtgebiet Erkelenz besteht ein erheblicher Bedarf an weiteren Kita-Plätzen. Das bestehende Gebäude der Kindertagesstätte Bauxhof besteht aus ehemaligen Wohnungen aus den 70er Jahren, die sowohl in der Substanz dringend sanierungsbedürftig sind als auch energetisch nicht den heutigen Standards entsprechen. Weiter ergibt sich durch die Unterbringung in vier über zwei Geschosse verbundenen Wohnungen eine sehr problematische Grundstruktur, die den gegebenen pädagogischen Anforderungen nicht entspricht.

Nach Fertigstellung und Inbetriebnahme der Kita Issumer Ring wurde die Kita Bauxhof vorübergehend aus der Nutzung genommen. Das bestehende Gebäude soll zurückgebaut werden, um Platz für einen Neubau zu bieten.

Um hier den aufgrund der Grundstücksgröße begrenzten Freiraum als Spielbereich großzügig zu erhalten, soll hier eine zweigeschossige Einrichtung geplant werden. Dazu wird auf den aktuellen Entwurf der Kita Kückhoven zurückgegriffen, da dieser von allen Beteiligten als sehr gelungen empfunden wird und sich gut auch an dem Standort Bauxhof einfügen würde. Entwurfsstudien zeigen, dass die Planung von der Größe und Ausrichtung sehr gut auf das neue Grundstück passt. Hier können zugleich planerische Synergien ausgenutzt werden, da zu dem Projekt Kückhoven inzwischen die abgeschlossene Planung vorliegt.

Auch hier sollen im Erdgeschoss eine U 3 Gruppe mit Gruppenraum, zwei Gruppennebenräumen und WC und eine Gruppe für Kinder im Alter von 3 – 6 Jahren mit Gruppenraum und einem Nebenraum und WC geschaffen werden. Im Obergeschoss werden eine Gruppe für Kinder im Alter von 2-6 Jahren mit Gruppenraum, zwei Gruppennebenräumen und WC geplant. Weiter ist im Obergeschoss ein großzügiger Mehrzweckraum angeordnet. Vom Obergeschoss aus sind die Freibereiche über einen Laubengang sowie eine Außentreppe zu erreichen.

Der Grundgedanke des Entwurfs ist eine offene Mittelzone als Eingangsbereich mit einem offenen Treppenhaus, die vielfältige Spiel- und Erlebnisräume bietet. Hier befindet sich auch im Obergeschoss ein Essbereich sowie eine Küche. Von der Mittelzone ist das Außengelände über eine Schmutzschleuse mit Stiefelregal direkt zugänglich. Ziel des Entwurfs war nach Darstellung der Architekten, ein Gebäude zu schaffen, das auf die Bedürfnisse der Kinder eingeht, ohne dabei die Erwachsenen aus dem Blick zu verlieren. Es soll ein Gleichgewicht geschaffen werden zwischen offenen Erlebnisräumen und ruhigen Bereichen, in die sich die Kinder zurückziehen können.

Die Anlage ist insgesamt barrierefrei und erhält im Erdgeschoss ein barrierefreies WC. Die Räume im Obergeschoss sind über einen internen Aufzug erschlossen.

Das Gebäude soll eine Ziegelverblendung erhalten und passt sich damit der Umgebung an. Ergänzend erhalten die Fassaden zur Gliederung und Auflockerung sowie zur Betonung der Eingangssituation farbige Fassadenplatten mit einem Lochmotiv.

Das Gebäude soll im Standard Kfw 50 errichtet werden, geplant ist die Wärmeversorgung über Erdwärme und eine Fußbodenheizung, die im Sommer zur leichten Kühlung genutzt werden kann. Das energetische Konzept wird abgerundet durch eine Photovoltaikanlage auf dem Flachdach zur Versorgung der Wärmepumpe und für den eigenen Strombedarf des Gebäudes.

Die Maßnahme wurde eingehend mit dem Jugendamt und dem Behindertenbeauftragten der Stadt Erkelenz abgestimmt.

In den Haushalt 2023 wurden Mittel in Höhe von 2.700.000,- € für die Umsetzung des Vorhabens eingestellt. Dazu wurden Fördermittel als Landeszuwendungen aus dem Programm „Kita Investitionsprogramm-NRW 2025 in Höhe von 470.250,00 € eingeplant. Die tatsächlich zu erwartenden Kosten liegen aufgrund der aktuellen Baupreisentwicklung bei 3.100.000,- €

Der Rückbau der bestehenden Gebäude ist für das Frühjahr 2024, der eigentliche Baubeginn für Juni 2024, der Abschluss der Baumaßnahme im Herbst des Jahres 2025 geplant.

Die Planung soll in der Sitzung vom 08.11.2023 durch das Architekturbüro Intorp dem Ausschuss anhand von Plänen erläutert werden.

Beschlussentwurf (in eigener Zuständigkeit):

„Die Baumaßnahme soll vorbehaltlich der Zurverfügungstellung der erforderlichen Haushaltsmittel entsprechend der Planung des Architekturbüros Intorp realisiert werden.“

Klima-Check:

Trägt der Beschlussentwurf zum Klimaschutz oder zur Klimafolgenanpassung bei?

Die Maßnahme hat einen großen Einfluss auf den Klimaschutz, da ein bestehendes energetisch problematisches Gebäude durch einen Neubau nach aktuellen Standards ersetzt werden soll. Durch die Umstellung auf Erdwärme und Nutzung solarer Energien und Bezug von Ökostrom wird auf den Einsatz von fossilen Energien insgesamt verzichtet. Das bestehende Gebäude weist einen Primärenergiebedarf von 319 kWh/m² auf, geplant ist ein Primärenergiebedarf von 50 kWh/m². Die CO2 Emissionen von derzeit ca. 30.000 kg/a werden um ca. 90 % reduziert.

Finanzielle Auswirkungen:

Die Gesamtkosten belaufen sich auf  ca.  3.100.000,00 EURO.

Die erforderlichen Mittel stehen als Ausgabe-/ Verpflichtungsermächtigung im Haushaltsplan unter der Haushaltsstelle H06 02 10 01 „Neubau Kindergarten Bauxhof“ zur Verfügung.