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Vorlage - A 63/351/2022  

 
 
Betreff: Barrierefreie Erschließung Burg
hier: Baubeschluss
Status:öffentlich  
Federführend:Bauaufsichts- und Hochbauamt   
Beratungsfolge:
Ausschuss für Bauen, Betriebe, Klimaschutz und Umwelt Entscheidung
14.09.2022 
13. Sitzung des Ausschusses für Bauen, Betriebe, Klimaschutz und Umwelt ungeändert beschlossen   

Sachverhalt
Beschlussvorschlag
Finanzielle Auswirkungen
Anlage/n

Tatbestand:

Die Erkelenzer Burg wurde 1377 erstmals erwähnt, der Hauptbau stammt aus dem 15. Jahrhundert. Der trapezförmige Burghof wird zur ehemaligen Wallanlage durch den Hexenturm als Hauptturm, den Vieringsturm sowie einen Wehrgang, zur Burgstraße hin mit niedrigeren Mauerkronen und den Wolfsturm abgegrenzt.

 

Nachdem die Burg eher wenig beachtet wurde und zunehmend zu verfallen drohte, kümmert sich seit dem Jahr 2009 der Verein Freunde der Burg ehrenamtlich und mit wachsendem Engagement um das Wahrzeichen der Stadt. Dieses Engagement reicht dabei von dem tatkräftigen Restaurieren der Burg in enger Kooperation mit der Stadt Erkelenz bis hin zur Durchführung von Veranstaltungen wie dem regelmäßigen mittelalterlichen Markt.

 

Der offene Burghof mit einer Fläche von über 700 m² wird heute neben den Burg- und Mittelalterfesten auch für Veranstaltungen wie Konzerten und Empfängen genutzt. Gleich aus zweierlei Gründen ist dabei die Erschließung der Burg ein wesentliches Problem. Durch das Fehlen eines zweiten baulichen Rettungsweges ist die Zahl der Besucher auf dem Burghof limitiert, so dass die zur Verfügung stehenden Flächen bei weitem nicht ausgenutzt werden können.

 

Zum anderen sind der Burghof und die Burg selbst mit den bestehenden Erschließungsanlagen für ältere Menschen nur schwer, für Rollstuhlfahrer gar nicht erreichbar.

 

Durch den Anbau einer Aufzugsanlage zum Burghof und einer weiteren Treppenanlage soll nun sowohl die barrierefreie Erschließung ermöglicht als auch eine Erschließungssituation geschaffen werden, die auch hinsichtlich der Rettungswegführung den baurechtlichen Anforderungen entspricht und damit eine uneingeschränkte Nutzung des Burghofes ermöglicht.

 

Das Konzept sieht dabei für die Treppenanlage eine Stahlkonstruktion vor, die sich in einem bislang eher wenig genutzten Bereich der Burgstraße befindet. Der Bereich der Aufzugsanlage betrifft Flächen, die bislang als Parkplatz genutzt werden. Beide Baukörper nehmen Rücksicht auf die historische Substanz und durchbrechen die Mauer zum Burghof in nicht historischen Mauerwerksbereichen. Vielmehr soll das historische Mauerwerk im Vorfeld der Maßnahme und in Abstimmung mit dem LVR – Amt für Denkmalpflege im Rheinland saniert werden.

 

Bei der Planung sollte aus bauhistorischer Sicht der Wolfsturm mit Blick aus der Burgstraße als prägendes Element nicht verdeckt werden und bleibt für den Betrachter im Vordergrund. Prägendes Element der Aufzugsanlage und der Treppenanlage wird eine Verkleidung bzw. eine Tragstruktur aus Corteenstahl sein, dieses Material stellt eine angemessene Verbindung aus zeitgemäßen Baumaterial und historischen Baukonstruktionen dar.

 

Im Jahr 2022 sollen vorbereitende Maßnahmen ausgeführt werden, dies betrifft erste Sanierungen des Mauerwerks und Erarbeitung der Ausführungsplanung einschließlich der Statik. Die Maßnahme selbst wird dann im Jahr 2023 ausgeführt.

 

Die Baukosten für den Neubau wurden im Haushalt 2022 mit 387.000,- € veranschlagt, seitens des Hochbauamtes ist hier trotz der aktuellen Preisentwicklungen im Bausektor eher mit geringen Preissteigerungen zu rechnen, für den Haushalt 2023 ff wurden seitens des Hochbauamtes nunmehr 400.000,- € veranschlagt, für die Maßnahme wurden Fördermittel in Höhe von 232.541 € im Rahmen des Integrierten Handlungskonzeptes eingeplant.

 

Die Planung wurde am 14.11.2019 mit dem ehrenamtlichen Behindertenbeauftragten der Stadt Erkelenz abgestimmt. Die Planung wurde am 21.06.2022 mit dem LVR – Amt für Denkmalpflege abgestimmt. Die Planung wurde mit dem Verein Freunde der Burg eng abgestimmt.

 

Die Planung soll in der Sitzung vom 14.09.2022 durch das Hochbauamt dem Ausschuss anhand von Plänen erläutert werden.


Beschlussentwurf:

„Die Baumaßnahme soll entsprechend der Planung des Hochbauamtes realisiert werden.“


Finanzielle Auswirkungen:

Die Gesamtkosten belaufen sich auf ca.  400.000,00 EURO

 

Die erforderlichen Mittel stehen als Ausgabe-/ Verpflichtungsermächtigung im Haushaltsplan unter den Haushaltsstellen S 04 01 00 07 „Barrierefreie Erschließung Burg“ zur Verfügung.