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Tatbestand: Das angestrebte Projekt „Z³ - Zusammenhalt hoch drei; Innovative Strategien zur Sicherung der Daseinsvorsorge in neuen und alten Ortschaften im Braunkohlerevier Garzweiler“ ist als Baustein und Signal im Zusammenhang mit der angestrebten Entwicklung der Stadt Erkelenz als Standort für Wissenschaft und Forschung zu sehen.
Mit der Fördermaßnahme „Kommunen innovativ“ verfolgt das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) das Ziel, die Daseinsvorsorge in Kommunen und Regionen durch eine nachhaltige Entwicklung zu stärken. Angesprochen sind vor allem Kommunen, die aufgrund struktureller Veränderungen vor besonderen Herausforderungen stehen. Die Stadt Erkelenz hat sich im Rahmen des entsprechenden Förderaufrufs gemeldet. Die Förderantragstellung verläuft zweistufig, d.h. es wurde bereits im Juni 2020 erfolgreich eine Projektskizze eingereicht. Von über 100 Bewerbern wurden 12 zur weiteren Bearbeitung genehmigt. Der finale Antrag muss bis 12.02.2021 eingereicht werden. Nach Aussage des zuständigen Projektträgers Jülich wird der Antrag bei Einhaltung aller formalen Vorgaben dann grundsätzlich auch bewilligt. Im Rahmen der 100 % - Förderung soll die Stadt Erkelenz eine auf die Projektdauer von 3 Jahren befristete, volle Stelle für einen „Dorfmanager“ einrichten. Die Fördersumme, bestehend aus Personal-, Sach- und Reisekosten beträgt insgesamt etwa 700.000 €.
Das Förderprojekt mit dem Titel „Z³ - Zusammenhalt hoch drei; Innovative Strategien zur Sicherung der Daseinsvorsorge in neuen und alten Ortschaften im Braunkohlerevier Garzweiler“ widmet sich der Daseinsvorsorge und dem sozialen Zusammenhalt in Orten, die sich in Umbruchsituationen befinden. Exemplarisch dafür stehen ausgewählte Ortschaften in der Stadt Erkelenz und der Gemeinde Merzenich (Kreis Düren). Die braunkohlebedingten Planungen und Umsiedlungen hatten sowohl Solidarisierungen als auch soziale Spaltungen innerhalb der Bewohnerschaft zur Folge. Das Projekt betrachtet Daseinsvorsorge aus Perspektive der Nutzerinnen und Nutzer als ein gemeinsames Handeln vieler Akteure, inklusive der Bewohnerschaft, um die Lebensqualität vor Ort zu verbessern. Das übergeordnete Ziel ist die Stärkung des sozialen Zusammenhalts als Grundvoraussetzung für solch ein gemeinsames Handeln. Das Projekt nimmt dabei auch die Ausstattung von Bürgerhäusern und Gemeinschaftseinrichtungen in den Blick.
Es arbeitet die Stadt Erkelenz mit den Kooperationspartnern ILS (Institut für Landes- und Stadtentwicklungsforschung, Dortmund), dem Zweckverband LANDFOLGE Garzweiler sowie der Gemeinde Merzenich in einem inter- und transdisziplinären Forschungsverbund zusammen. Untersuchungsräume sind die Ortschaften Holzweiler, Venrath, Kaulhausen, der Umsiedlungsstandort Keyenberg (neu), Kuckum (neu), Westrich (neu) und Berverath (neu) sowie Morschenich in der Gemeinde Merzenich.
Die Projektpartner gehen von der Annahme aus, dass sich nicht alle Problemlagen im Miteinander in den Untersuchungsräumen auflösen lassen. Vielmehr entwickeln die Projektpartner ihre zukunftsgerichteten Strategien gemeinsam mit der Bewohnerschaft auf Grundlage der gemeinsamen Bedürfnisse, Identitäten und Interessen. Wesentliche Bausteine des Projekts sind Netzwerkbildung, Workshops, Fragebögen/ Interviews und die Etablierung und Ausstattung von Begegnungsräumen (digital und analog).
Das Projekt bietet die Chance, die bereits in den Ortschaften laufende Zusammenarbeit zwischen Verwaltung und Bürgern auszubauen und zu stärken. Darüber hinaus ermöglicht die wissenschaftliche Begleitung durch das ILS Dortmund eine nachhaltige Verbesserung und Analyse des Prozesses der Dorfentwicklung mit Fokus auf der Stärkung des sozialen Zusammenhalts. Beschlussentwurf (als Empfehlung an den Rat): „Der Rat der Stadt Erkelenz beauftragt die Verwaltung den in Kooperation mit dem ILS Dortmund und dem Zweckverband LANDFOLGE Garzweiler erarbeiteten Projektantrag verbindlich einzureichen und bei Förderung das Projekt durchzuführen.“ Finanzielle Auswirkungen: Das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) vollfinanzierte Projekt sieht für die Stadt Erkelenz Personal-u. Gemeinkosten in Höhe von 284.527,56 € (1 VZÄ) und Sachkosten in Höhe von 61.000 € vor. Die Personalkosten richten sich nach den üblichen BMBF-Obergrenzen des zuwendungsfähigen Personalaufwandes im Rahmen der Projektförderung. Die Sachkosten setzen sich aus Workshops (14.000 €), Fragebogenerhebung (20.000 €), Grundausstattung für Begegnungszentren (15.000 €) und digitalen Dokumentations-und Beteiligungsformaten (12.000 €) zusammen. Alle dargestellten Kosten werden zu 100 % vom BMBF übernommen.
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