Bürgerinformationssystem

Vorlage - 0/51/226/2019  

 
 
Betreff: "Digital ganz normal" in den städtischen Kindertagesstätten als Modellprojekt in der Zeit vom 01.08.2019 - 31.07.2020
Status:öffentlich  
Federführend:Amt für Kinder, Jugend, Familie und Soziales   
Beratungsfolge:
Jugendhilfeausschuss
07.03.2019 
12. Sitzung des Jugendhilfeausschusses ungeändert beschlossen   

Sachverhalt
Beschlussvorschlag
Finanzielle Auswirkungen
Anlage/n
Anlagen:
Power-Point Vortrag  

Tatbestand:

Digitalisierung in Kindertagesstätten hat sicherlich das Potential zur Polarisierung. Da ist die eine Seite, die sagt, das kommt noch früh genug, lass das Kind noch Kind sein. Die andere Seite plädiert für einen von Pädagogen begleiteten frühen Umgang mit digitalen Medien in den Kindertagesstätten. Wie so oft liegt der Weg in der Mitte und Kinder sollen weiterhin Kinder bleiben, basteln, toben, sich auf dem Außengeländen neuen kreativen Anforderungen stellen, sich bewegen usw. Hieran soll sich auch nichts ändern.

 

Der Umgang mit den digitalen Medien sollte nach Meinung der Verwaltung in den Alltag der Kindertagesstätten integriert werden und wie selbstverständlich gehandhabt werden.

 

Neben Lesen, Rechnen und Schreiben gilt der Umgang mit digitalen Medien mittlerweile als vierte Kulturtechnik. Kinder sollen, und das ist die Intention, im Kindergartenalltag wie selbstverständlich die digitalen Medien nutzen. Welches Kindergartenkind kennt noch den Begriff Telefon, alle sprechen mittlerweile vom Handy. So ist die Annahme durchaus berechtigt, dass die Digitalisierung der Gesellschaft schon in den Kindertagesstätten ein Thema sein soll. Kinder sollten den kreativen, kritischen und sicheren Umgang mit den digitalen Medien aktiv erfahren und in den Gesprächen mit den Erzieherinnen und Erziehern reflektieren können. Und das Ganze in der Kindertagesstätte in einem pädagogisch begleiteten kindgerechten, risikofreien und zeitlich dosierten Rahmen.

 

Die digitale Welt ist längst bei den Kindern angekommen. Die meisten Eltern besitzen heute zu Hause einen Fernseher, PC, Smartphone/Handy oder ein Tablet und die Kinder bewegen sich schon wie selbstverständlich in diesen Bereichen und kommen somit mit der digitalen Welt in Berührung.

Warum sollte dies nicht auch in den Kindertagesstätten so sein?

 

Schaut man genau hin, ist festzustellen, dass die digitale Welt bereits in den Kindertagesstätten angekommen ist. Eltern nutzen ihr Smartphone und Handy zur Kontrolle der Kinder über Apps. Der kurze Blick der Erzieherinnen und Erzieher aufs eigene Smartphone zwischendurch (eine neue WhatsApp-Nachricht) ist Alltag. Eltern, die Informationen mit Erzieherinnen und Erzieher über E-Mails oder WhatsApp austauschen. Kinder erzählen von digitalen Spielen, die sie zu Hause oder mit Freunden spielen bzw. von digitalem Spielzeug. Eltern fragen nach guten, für Kinder empfehlenswerte digitale Medien, Filme, Spiele, Bücher. Oder Kinder, die ein eigenes Smartphone haben, weil die Eltern das Kind immer erreichen können wollen.

 

Aus alle dem erwächst die Einschätzung der Verwaltung, dass es eine nahezu eine pädagogische Pflicht ist, sich dieser Realität zu stellen und sich fundiert dem Thema zu öffnen.

Aufwachsen heute in der Kindertagesstätte geschieht kaum mehr ohne digitale Medien, und wenn Kindertagesstätten beim Aufwachsen und der Entwicklung der Kinder diese begleiten wollen, muss der Kindergarten sich mit dem Thema in einer strukturierten und konzeptionellen Art damit befassen.

Es geht dabei nicht unbedingt um Medienprojekte, sondern um ein Begleiten familiärer und frühkindlicher Mediennutzung durch beobachten, beraten, steuern und situativen Aufnahmen der Themen und Fragen. Es geht um ganz normale pädagogische Fragen, die eben das Feld der digitalen Medien betreffen. Somit soll der  Umgang mit der Digitalisierung wie selbstverständlich den Kindern im Alltag beigebracht werden.

 

Der Einsatz der digitalen Medien dient auch dem Ausgleich von digitaler Ungleichheit und hat etwas mit Chancengleichheit zu tun. Nicht jede Familie ist mit einem hohen digitalen Standard ausgestattet.

 

Digitale Medien in den Kindertagesstätten bedeutet aber auch:

 

-          Sensibilisierung der Fachkräfte für digitale Fragen

-          Medienbildung im Einrichtungsalltag

-          Ausstattung mit digitalen Medien

-          Medienbildung und Zusammenarbeit mit Eltern

 

Digitale Medien sollen somit ein Thema, wie auch alle anderen, im Kindergarten sein und gehören für eine gute Entwicklung der Kinder in der Kindertagesstätte dazu. Das ist kein neues Thema für die Kinder oder was völlig anderes, sondern Alltag, der hier pädagogisch aufgegriffen und begleitet werden soll.

 

Wie dies im Kindergarten konkret und in der Praxis nun aussehen könnte, zeigen ihnen die Leiterinnen Frau Pütz-Wöffen und Frau Zimmermanns. Beide Mitarbeiterinnen haben im Zusammenwirken mit der Universität Köln eine Fortbildungsveranstaltung besucht und werden ihnen das Thema in einem Power-Point Vortrag im Ausschuss näherbringen.


Beschlussentwurf (in eigener Zuständigkeit):

„Der Jugendhilfeausschuss stimmt dem Vorschlag der Verwaltung zu, im Rahmen eines Modellprojektes in der Zeit vom 01.08.201931.07.2020 den Umgang mit digitalen Medien in den Kindertagesstätten Immerath –neu- und Schulring einzuführen und hierfür die notwendige Voraussetzungen zu schaffen.“


Finanzielle Auswirkungen:

Die Kosten können noch nicht beziffert werden. Haushaltsmittel stehen aber zur Verfügung.


Anlage:

Power-Point Vortrag

Anlagen:  
  Nr. Name    
Anlage 1 1 Power-Point Vortrag (3474 KB)