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Tatbestand: Mit Schreiben vom 28.01.2018 hat die Fraktion Bündnis90/Die Grünen einen Antrag zur Beschlussfassung an den zuständigen Ausschuss gestellt. Es wird folgendes beantragt: „Im Stadtgebiet werden sukzessive Blühflächen und Blühstreifen für Insekten angelegt. Bis zum nächsten Fachausschuss legt die Verwaltung Flächenvorschläge vor und ermittelt die Kosten für die Anlage und Pflege von Blühstreifen im Vergleich zu anderen Rasen- oder Beetflächen. Darüber hinaus sollen Vorschläge erarbeitet werden, wie engagierte Erkelenzer Einwohner/innen in das Projekt eingebunden werden können.“
Begründet wird der Antrag damit, dass der Bestand an Bienen, Wildbienen und vielen anderen Insekten in den letzten Jahren zurückgeht und dadurch Pflanzen in ihrem Bestand gefährdet werden. Betroffen seien zudem Schmetterlinge, Falter und auch heimische Singvögel. Als Grund für den Rückgang wird dabei insbesondere fehlende Nahrung für die Insekten infolge des Wegfalls natürlicher Blühflächen durch intensive Landwirtschaft, wenig Wald, neue Baugebiete sowie die zunehmende Versiegelung privater Flächen und Gärten.
Stellungnahme der Verwaltung: Im Stadtgebiet gibt es bereits zahlreiche ökologische Ausgleichsflächen, die als extensive Pflegeflächen oder Obstwiesen angelegt sind und mit Wildwiesenmischungen eingesät wurden (z.B. Oerather Mühlenfeld, Gerderath/Im Blates, Borschemich (neu), Lövenich Friedhof, Matzerath, Venrath). Zudem wird bereits seit einigen Jahren in verschiedenen innerstädtischen Bereichen mit Wildblumenmischungen experimentiert (am Kreisverkehr Düsseldorfer Straße, im Ziegelweiherpark). Hier zeigt sich bisher, dass eine farbenfrohe, ästhetisch ansprechende Blumenwiese mit einjährigen Saatgutmischungen deutlich höheren Aufwand und höhere Kosten verursacht (aufwändige Bodenvorbereitungen, Neueinsaat), andererseits mit mehrjährigen heimischen bzw. gebietseigenen Saatgutmischungen diese optischen Effekte kaum zu erreichen sind.
Gleichwohl gibt es zahlreiche weitere Flächen, die durchaus sukzessive (teilweise) in Blühstreifen oder Blühwiesen umgewandelt werden könnten.
Flächenvorschläge (vergl. Lageplan):
(1) In den Straßenseitenflächen sollten, in Abhängigkeit der Straßenlage (ebene Geländelage / Damm und Einschnitt), nur die Gehölzränder als Saumbiotope als Hochstaudenflure entwickelt werden - siehe Anlage
Kostenvergleich Saatgut
Kostenvergleich Anlage und Pflege (in Abhängigkeit der Lage und Größe) für einen Zeitraum von 3 Jahren (Lückenschluss der Beetentwicklung)
Einsatz in der freien Landschaft / Kompensationsflächen Hier sollte auf die ausschließliche Verwendung des mehrjährigen Regiosaatgutes „Westdeutsches Tiefland“ auf Grundlage der regionalen Herkunft (bundeseinheitliche Gliederung Deutschlands in 22 Herkunftsregionen) zur Erhaltung der ökologischen Vielfalt unserer einheimischen Flora im Sinne des Bundesnaturschutzgesetzes geachtet werden.
Hinsichtlich der Einbindung der Erkelenzer Einwohner/innen besteht bereits seit Jahren das Angebot, Patenschaften für die Pflege von Grünflächen oder Baumbeeten zu übernehmen. Hier bietet es sich an, dieses Angebot zu überarbeiten und mit Informationen zur Anlage und Pflege von Blühflächen – auch auf Privatflächen – zu werben, ggf. in Verbindung mit der Abgabe von Saatgut.
Bis zum nächsten Fachausschuss entwickelt die Verwaltung aus dem o.g. Flächen konkrete Flächenvorschläge für die erste kurzfristige Anlage von Blühwiesen / -streifen und ermittelt die Kosten für die Anlage und Pflege dieser Flächen im Vergleich zum jetzigen Zustand.
Die Verwaltung empfiehlt daher, dem Antrag der Fraktion Bündnis90/Die Grünen vom 28.01.2018 zuzustimmen. Beschlussentwurf (in eigener Zuständigkeit): „„Im Stadtgebiet werden sukzessive Blühflächen und Blühstreifen für Insekten angelegt. Bis zum nächsten Fachausschuss legt die Verwaltung Flächenvorschläge vor und ermittelt die Kosten für die Anlage und Pflege von Blühstreifen im Vergleich zu anderen Rasen- oder Beetflächen. Darüber hinaus sollen Vorschläge erarbeitet werden, wie engagierte Erkelenzer Einwohner/innen in das Projekt eingebunden werden können.“ Finanzielle Auswirkungen: keine Anlagen: Antrag der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen im Rat der Stadt Erkelenz vom 28.01.2018 Lageplan mögliche Flächen für Blühwiesen/-streifen
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