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Vorlage - A 66/076/2005  

 
 
Betreff: Abwasserreinigungsanlage Erkelenz; Errichtung eines maschinellen Schlammsiebes
Status:öffentlich  
Federführend:Tiefbauamt/ Städt. Abwasserbetrieb   
Beratungsfolge:
Bau- und Betriebsausschuss Entscheidung
23.06.2005 
6. Sitzung des Bau- und Werksausschusses ungeändert beschlossen   

Sachverhalt
Beschlussvorschlag
Finanzielle Auswirkungen
Anlage/n

Tatbestand:

Tatbestand:

Bei der Schlammbehandlung der Abwasserreinigungsanlage Erkelenz sind in den letzten vier bis fünf Jahren vermehrt Störungen aufgetreten. Die meisten Störungen bestanden im Verstopfen von Leitungen durch sehr reißfeste Verzopfungen. Zunächst waren vor allem Wärmetauscher und Leitungen betroffen.

 

Doch vor Weihnachten 2004 musste der Faulturm außer Betrieb genommen werden, weil sich eine Schlammleitung so zugesetzt hatte, dass die eingesetzte Spüldüse nicht mehr herauszuziehen war. Als Taucher die Spüldüse zu bergen versuchten, stießen sie im Faulturm auf eine einige Meter starke verfestigte Schlammschicht. Diese konnte erst im Februar 2005 bei einem zweiten Tauchgang beseitigt werden.

 

Die Verzopfungen und die verfestigte Schlammmasse setzen sich aus Fasern zusammen, die während der zahlreichen Pumpvorgänge entstehen, die das Abwasser seit der Zentralisierung der Abwasserbehandlung 1999 durchläuft. Stoffreste, Haare, Windeln, Binden u.ä., das sich im Rechen ausreichend verfangen müsste, wird in den Laufrädern der Pumpen klein gehechselt und erst durch die stetigen Umwälzungen und Rührvorgänge auf der ARA wieder zu verfilzten Zöpfen zusammengefügt.

 

Um die Fasern noch vor der Schlammbehandlung zu beseitigen, wird seit fast drei Jahren eine manuelle Schlammsiebung mittels einer Art Harke im Schlammabzug der Vorklärung und mittels eines Gitters im Zulauf der Voreindicker vorgenommen. Diese schwere und äußerst unangenehme Arbeit reicht jedoch offensichtlich nicht aus, wie die Zustände im Faulturm gezeigt haben.

 

Daher hat der Abwasserbetrieb nach einer wirksamen und maschinellen Lösung gesucht. Diese wurde in den letzten Jahren auch entwickelt, weil die faserträchtige Förderung von Abwasser zu zentralen Behandlungsanlagen auch auf anderen Abwasserreinigungsanlagen zu Verzopfungen und Störungen geführt hat.

 

Das Schlammsieb besteht im Wesentlichen aus einer Edelstahltrommel in der sich ein kegelförmiges Lochsieb befindet, durch das der Schlamm gepresst wird. Dabei verfangen sich fast 90 % der Fasern. Sie werden regelmäßig maschinell abgestreift, ausgepresst und fallen in einen handelsüblichen 1 m³-Kontainer.

 

Angesichts der örtlichen Verhältnisse ist die Aufstellung des Schlammsiebes jedoch recht schwierig, weil eine zusätzliche Förderung des Schlamms oder der ausgeworfenen Fasern vermieden werden soll. Daher ist beabsichtigt, zwei Stahlträger über den ersten Voreindicker zu legen, die Flächen zwischen den beiden Trägern mit Riffelblechen auszufachen und darauf das Schlammsieb zu installieren. Die Beschickungsleitungen müssen zum Zulauf des Schlammsiebes verlängert werden. Der Auswurf kann ohne Aufwand unmittelbar in den neben dem Eindicker aufzustellenden Kontainer fallen. Ferner müssen Geländer und andere Einrichtungen beseitigt und an anderer Stelle neu errichtet werden.

 

Trotz der erforderlichen Investitionen, die auf ca. 72.000 € geschätzt werden (Schlammsieb ca. 47.500 €), entstehen kaum zusätzliche Folgekosten. Die Tauch-einsätze im Faulturm, die voraussichtlich alle 4 Jahre erforderlich wären (15.000 €), die Beseitigung von Störungen an Wärmetauschern und Leitungen, die jährlich bis 3.000 € kosteten, fallen weg und die Maschinenteile in der Schlammbehandlung verschleißen geringerer. Außerdem können die stark überholungsbedürftigen Matzeratoren in der Schlammbehandlung abgeschaltet werden (einmalige Ersparnis 21.000 €) und Entsorgungskosten verringert werden.

 

Neben dieser rein wirtschaftlichen Betrachtung ist jedoch auch die Betriebssicherheit der ARA ein äußerst wichtiges Kriterium. Die Außerbetriebnahme des Faulturmes birgt nicht absehbare Gefahren für die gesamte Abwasserbehandlung, da z.B. Teile der Anlage zur Zwischenspeicherung des Schlamms ebenfalls außer Betrieb genommen werden müssen, was zu unzulässig erhöhten Ablaufwerten führen kann.

Beschlussentwurf: (in eigener Zuständigkeit)

Beschlussentwurf: (in eigener Zuständigkeit)

 

"Die Abwasserreinigungsanlage Erkelenz ist mit einem maschinellen Schlammsieb auszustatten.“

Finanzielle Auswirkungen:

Finanzielle Auswirkungen:

Die Kosten der Anschaffung, Montage, Inbetriebnahme und aller Nebenarbeiten betragen rund 72.000 €. Die jährlichen Folgekosten betragen ca. 11.150 €. Sie werden jedoch durch den Wegfall von Wartungsarbeiten, Reduzierung von Entsorgungskosten, etc. kompensiert. Die erforderlichen Mittel für die Errichtung eines Schlammsiebes stehen als Ausgabeermächtigung bei Haushaltsstelle

            415.9.70000.95500.0 (Anpassung, Optimierung ARA Erkelenz)

 

zur Verfügung

Anlage:

Anlage:

keine Anlagen