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Tatbestand: Der
Rat der Stadt Erkelenz hat am 16.09.2009 folgenden Beschluss zum Neubau des
Sport und Familienbades in Erkelenz gefasst: 1.
Hallenbad Das Modul 1 „Hallenbad mit Sport- und
Freizeitbecken etc.“ soll, wie in der Grobplanung dargestellt, geplant
und gebaut werden. Dabei sind die Mittel des Konjunkturpaketes II einzubringen. 2.
Rutsche Im Raumkonzept für das Hallenbad ist die
Fläche für den möglichen Einbau einer Rutsche vorzusehen. Ob und wie dann
tatsächlich die Rutsche gebaut wird, ist nach Darstellung der konkreten Kosten
in 2010 durch den Rat zu entscheiden. Im Plan- und Bauauftrag zum Hallenbad ist
dies optional vorzusehen. 3.
Freibad Das Freibad wird gebaut. Die Planung für
das Freibad ist entsprechend des Grobkonzeptes in Auftrag zu geben. Der Rat
soll sich aber nochmals mit den Kosten (Investition und Betrieb, insbesondere
Energiekosten) befassen und prüfen, ob die dargestellte Lösung mit dem verbundenen
Aufwand den Anforderungen genügt. Über die konkrete Ausgestaltung soll dann
2010 beschlossen werden. Die Verwaltung wird beauftragt,
unverzüglich über das erforderliche europaweite Auswahlverfahren einen Architekten
auszuwählen und zu beauftragen.“ Aus
dem mittels europaweiter Ausschreibung durchgeführten VOF-Verfahren ist das
Büro geising + böcker aus Vechta/Hamburg
ausgewählt worden, die Planung gemäß des Ratsbeschlusses zu erstellen. Die
Planung wird in der Sitzung detailliert vorgestellt. 1. Baubeschreibung 1.1 Städtebauliches Konzept Das kombinierte Sport- und Familienbad wird auf dem
Freibadgelände des bestehenden Hallenbades als Neubau errichtet. Eingefasst von
der bestehende Grünstruktur aus Hecken und einzelnen Bäumen steht der Baukörper
zwischen der Freifläche des Busbahnhofes im Norden und dem Sportplatz im Süden
gut sichtbar an der Krefelder Straße, denn das neue Bad soll auch zukünftig von
dieser Seite und nicht mehr von der Westpromenade erschlossen werden. Auf der Fläche des neuen Bades ist im Moment eines der
Freibäder und andere Einrichtungen des Freibades untergebracht und besteht
weiterhin aus gepflegten Grünflächen. Nach Inbetriebnahme des neuen Sport- und
Familienbades soll das bestehende Hallenbad abgerissen werden. Um einerseits eine gute Einbindung in die Gegebenheiten zu
erreichen, und damit kein zu wuchtiges Erscheinungsbild zu erzeugen und um
andererseits die Signifikanz des Gebäudes nicht unter zu bewerten wurden eine
Kombination aus mehrfach gestaffelten, maßstäblich gebrochenen Gebäudekörpern
gewählt. Für Präsenz an der Krefelder Straße sorgen die massiven und
höheren Volumen, durch die großzügigen Glasfassaden wird die wichtige
Sichtbeziehung zum Freibad geschaffen. Die gestaffelten Baukörper bilden zur
Freibad Seite nach Süden einen Winkel aus, in dem windgeschützt und gut
erreichbar das neue Freibad liegt. 1.2 Funktionskonzept Das Funktionskonzept nutzt im Wesentlichen die günstige
Ausrichtung des Gebäudes auf dem Grundstück, die eine gute Wegeführung der Besucher
ermöglicht. Wichtig ist auch die Orientierung der Öffnungen und Zonierung der
Funktionen gemäß der Himmelsrichtung, wodurch eine optimale Belichtung und
Behaglichkeit erreicht wird. Der Gast wird von dem Blick durch die Sportbadehalle auf das
Freibad angezogen und betritt dann seitlich die niedrigere Eingangshalle. Der Hallenbadgast gelangt von der Eingangshalle in
die Umkleiden, links befinden sich die Umkleiden für das öffentliche Publikum
und rechts die Sammelumkleiden für Schulen und Vereine. Schulen und Vereine können
über einen separaten Eingang die Sammelumkleiden betreten, um unabhängig von den öffentlichen Öffnungszeiten
das Sportbad zu nutzen. Durch die parallele Wegeführung, eigene Duschen und die
Anordnung von Türen gibt es die Möglichkeit, die Badehallen jeweils im Teil-
oder Parallelbetrieb zu öffnen, z.B. die Sportbadehalle für Schulen und die Erlebnisbadehalle für
öffentliche Nutzung. Im Normalbetrieb gelangt der Badegast von den Umkleiden
sowohl in die Erlebnisbadehalle als auch in die Sportbadehalle. In der Sportbadehalle gibt es ein Sportschwimmbecken
mit sechs Bahnen á 25 m. Die Wassertiefe ist gestaffelt von 1,30 m im flachen
Bereich bis 4,00 m an der 3-m Plattform und dem 1-m Sprungbrett. Liegeflächen
mit Blick auf beide Badehallen sind auf der Galerie angeordnet, auf die
Besucher auf kurzem Wege gelangen können. Die Erlebnisbadehalle bietet definierte Liegeflächen
mit Aufenthaltsqualität auf gestaffelten Höhen. In der mittleren Zone des
Raumes steht ein multifunktionales Becken mit verschiedenen
Erlebnisattraktionen. Ein Teil ist als Lehrschwimmbecken mit Wassergewöhnungsstufen ausgebildet (Wassertiefe 0,87 m bis
1,10 m), ein Teil ist als Kursbecken nutzbar mit einer Wassertiefe von 1,30 m,
ausgestattet mit Massagedüsen und einer Haltestange. An das Kursbecken
angegliedert ist ein Strömungskanal mit Schaukelgrotte. Der Kinderbereich mit
verschiedenen Spritzattraktionen ist räumlich abgetrennt und ermöglicht eine
gute Beaufsichtigung durch die Eltern. Die Rutsche ist in einem abgeschlossenen Bereich
innerhalb der Erlebnisbadehalle untergebracht, um so die Übertragung des Lärms möglichst zu
vermeiden. Der Eingang zur Rutschentreppe befindet sich auf der Hauptebene,
während das Landebecken sozusagen im „Keller“ eine Ebene tiefer
platziert ist. Zwischen Erlebnis- und Sportbadehalle erhält der Schwimmmeister
seinen Platz, von dem aus alle Teile der Anlage wie Sportbecken,
Multifunktionsbecken, Kinderbereich und der Eingang zur Rutsche, insbesondere
aber auch das Freibad einzusehen sind. Der Sanitätsraum befindet sich in
unmittelbarer Nähe. Geräteräume sind in beiden Hallen angeordnet. Die Badewassertechnik ( Filteranlagen,
Schwallwasserbehälter, Pumpen, Dosiertechnik), Warmwasserbereitung, Heizungsverteilung
befindet sich in den Räumen unter den Beckenebenen. Die Lüftungs- und
Heizungsanlagen werden ebenfalls im Keller und in einem von der Galerie
zugänglichen Raum über den Umkleiden untergebracht. Der Freibadgast löst entweder ein Ticket in der Eingangshalle,
nutzt die Umkleiden im Gebäude und geht durch die Erlebnisbadehalle zum Freibad
oder gelangt über den Freibadeingang direkt auf das Freibadgelände und nutzt
dort die Freibadumkleiden und Duschen. Im Freibad gibt es drei Schwimmbahnen á 25m. Die
Ausstattung mit Massageliegen und – düsen sowie Plattformen mit Fontänen
sorgen für Unterhaltung. Der Bereich um das Freibad wird als gepflasterte
Liegefläche windgeschützt gestaltet. Das gesamte Freibadgelände wird durch eine
Einzäunung gesichert. 1.3 Gestalterisches Konzept Gebäude Eine konzeptionelle Grundidee besteht in der differenzierten
Baukörperfügung, die zum einen die große zusammenhängende Baumasse vermeidet
und zum anderen die Ablesbarkeit der einzelnen Bereiche bewirkt ( Eingang,
Sport, Erlebnis, Freibad). Das Aufgliedern der Baumasse und die versetzten
Flachdächer bewirken eine bessere Einbindung in die Umgebung und verhindern
eine zu starke optische Dominanz des Gebäudes. Die Außenhülle aus Ziegel umfasst die monolithischen
Volumen, in die die leichter wirkenden Volumen eingeschoben sind. Einschnitte
in die Baukörper strukturieren das Erscheinungsbild weiter. Es entstehen
Rücksprünge und Loggien, die verschiedene Funktionen übernehmen. In seiner
skulpturalen Form bildet das Gebäude einen architektonischen Akzent. Durch die großzügigen Verglasungen nach Süden und durch die
Dachbelichtungen wird gewährleistet, dass der Badegast das Innere der Halle als
Außenraum erleben kann, so dass ein fließender Übergang zwischen Innen und
Außen erzeugt wird. Im Kontrast dazu stehen gedeckte Bereiche mit gedämpften,
nur mäßigen Lichtaufkommen, in denen eine intimere Atmosphäre herrscht. Die Verwaltung ist der Auffassung, dass die vorgestellte
Lösung sowohl unter funktionellen als auch wirtschaftlichen Gesichtspunkten
unter den gegebenen Rahmenbedingungen eine ideale Lösung für das Erkelenzer
Schwimmbad darstellt. Bei einer Informationsveranstaltung für die nutzenden
Vereine und Schulen am 19.01.10 wurde diese Auffassung einhellig bestätigt. Es wird daher empfohlen, das komplette Bad mit allen
angeplanten Modulen umzusetzen. Insofern wäre der Beschlussentwurf als
Empfehlung an den Rat zu formulieren, der dann in seiner Sitzung am 03.02.10
auch die Freigabe und die konkrete Ausgestaltung des Moduls 3 (Modul 1 mit
Rutsche und Freibad) beschließen könnte. Gegenüber des durch die Constrata Ingenieurgesellschaft
vorgestellten Grobkonzeptes haben sich durch den Ratsbeschluss vom 16.09.2009
durch die Einplanung der Flächen für die Rutsche und der Technikflächen für das
Freibad bei Beibehaltung des Gesamtkostenrahmens von 9.5 Mio. Euro geringfügige
Verschiebungen der Kosten bei den einzelnen Modulen ergeben: Modul 1 (Hallenbad mit Sport- und Freizeitbecken): ca. 8.400.000,- € Modul 2 (Modul 1 zuzüglich Rutsche): ca. 8.600.000,- € Modul 3 (Modul 2 zuzüglich Freibad ): ca. 9.500.000,-
€ In den 9,5 Mio. Euro sind die Kosten für die Außenanlagen
(Liegewiese und Parkplätze) nicht enthalten. Hier wäre zum gegebenen Zeitpunkt
für die Planung und Erstellung der Außenanlagen ein zusätzlicher Beschluss
erforderlich. Beschlussentwurf (als Empfehlung an den Rat): „Das Sport- und Familienbad Erkelenz soll entsprechend der Planung des Architekturbüros geising + böker, Vechta/Hamburg vom 28.01.2010 mit Rutsche und Freibad (Modul 3) vorbehaltlich der Mittelbereitstellung im Haushalt 2010/2011 errichtet werden.“ Finanzielle Auswirkungen: 9.500.000,-- € |
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