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Vorlage - A 63/142/2010  

 
 
Betreff: Neubau des Sport- und Familienbades, Erkelenz
Status:öffentlich  
Federführend:Bauaufsichts- und Hochbauamt   
Beratungsfolge:
Bau- und Betriebsausschuss Vorberatung
28.01.2010 
3. Sitzung des Bau- und Betriebsausschusses ungeändert beschlossen   
Rat der Stadt Erkelenz Entscheidung
03.02.2010 
3. Sitzung des Rates der Stadt Erkelenz ungeändert beschlossen   

Sachverhalt
Beschlussvorschlag
Finanzielle Auswirkungen
Anlage/n

Tatbestand:

Tatbestand:

Der Rat der Stadt Erkelenz hat am 16.09.2009 folgenden Beschluss zum Neubau des Sport und Familienbades in Erkelenz gefasst:

 

1. Hallenbad

Das Modul 1 „Hallenbad mit Sport- und Freizeitbecken etc.“ soll, wie in der Grobplanung dargestellt, geplant und gebaut werden. Dabei sind die Mittel des Konjunkturpaketes II einzubringen.

 

2. Rutsche

Im Raumkonzept für das Hallenbad ist die Fläche für den möglichen Einbau einer Rutsche vorzusehen. Ob und wie dann tatsächlich die Rutsche gebaut wird, ist nach Darstellung der konkreten Kosten in 2010 durch den Rat zu entscheiden. Im Plan- und Bauauftrag zum Hallenbad ist dies optional vorzusehen.

 

3. Freibad

Das Freibad wird gebaut. Die Planung für das Freibad ist entsprechend des Grobkonzeptes in Auftrag zu geben. Der Rat soll sich aber nochmals mit den Kosten (Investition und Betrieb, insbesondere Energiekosten) befassen und prüfen, ob die dargestellte Lösung mit dem verbundenen Aufwand den Anforderungen genügt. Über die konkrete Ausgestaltung soll dann 2010 beschlossen werden.

 

Die Verwaltung wird beauftragt, unverzüglich über das erforderliche europaweite

Auswahlverfahren einen Architekten auszuwählen und zu beauftragen.“

 

Aus dem mittels europaweiter Ausschreibung durchgeführten VOF-Verfahren ist das Büro geising  + böcker aus Vechta/Hamburg ausgewählt worden, die Planung gemäß des Ratsbeschlusses zu erstellen. Die Planung wird in der Sitzung detailliert vorgestellt.

 

 

1. Baubeschreibung

 

1.1 Städtebauliches Konzept

 

Das kombinierte Sport- und Familienbad wird auf dem Freibadgelände des bestehenden Hallenbades als Neubau errichtet. Eingefasst von der bestehende Grünstruktur aus Hecken und einzelnen Bäumen steht der Baukörper zwischen der Freifläche des Busbahnhofes im Norden und dem Sportplatz im Süden gut sichtbar an der Krefelder Straße, denn das neue Bad soll auch zukünftig von dieser Seite und nicht mehr von der Westpromenade erschlossen werden.

 

Auf der Fläche des neuen Bades ist im Moment eines der Freibäder und andere

Einrichtungen des Freibades untergebracht und besteht weiterhin aus gepflegten

Grünflächen. Nach Inbetriebnahme des neuen Sport- und Familienbades soll das

bestehende Hallenbad abgerissen werden.

 

Um einerseits eine gute Einbindung in die Gegebenheiten zu erreichen, und damit kein zu wuchtiges Erscheinungsbild zu erzeugen und um andererseits die Signifikanz des Gebäudes nicht unter zu bewerten wurden eine Kombination aus mehrfach gestaffelten, maßstäblich gebrochenen Gebäudekörpern gewählt.

 

Für Präsenz an der Krefelder Straße sorgen die massiven und höheren Volumen, durch die großzügigen Glasfassaden wird die wichtige Sichtbeziehung zum Freibad geschaffen. Die gestaffelten Baukörper bilden zur Freibad Seite nach Süden einen Winkel aus, in dem windgeschützt und gut erreichbar das neue Freibad liegt.

 

1.2 Funktionskonzept

 

Das Funktionskonzept nutzt im Wesentlichen die günstige Ausrichtung des Gebäudes auf dem Grundstück, die eine gute Wegeführung der Besucher ermöglicht. Wichtig ist auch die Orientierung der Öffnungen und Zonierung der Funktionen gemäß der Himmelsrichtung, wodurch eine optimale Belichtung und Behaglichkeit erreicht wird.

 

Der Gast wird von dem Blick durch die Sportbadehalle auf das Freibad angezogen und betritt dann seitlich die niedrigere Eingangshalle.

 

Der Hallenbadgast gelangt von der Eingangshalle in die Umkleiden, links befinden sich die Umkleiden für das öffentliche Publikum und rechts die Sammelumkleiden für Schulen und Vereine.

 

Schulen und Vereine können über einen separaten Eingang die Sammelumkleiden

betreten, um unabhängig von den öffentlichen Öffnungszeiten das Sportbad zu nutzen.

Durch die parallele Wegeführung, eigene Duschen und die Anordnung von Türen gibt es die Möglichkeit, die Badehallen jeweils im Teil- oder Parallelbetrieb zu öffnen, z.B. die

Sportbadehalle für Schulen und die Erlebnisbadehalle für öffentliche Nutzung.

Im Normalbetrieb gelangt der Badegast von den Umkleiden sowohl in die Erlebnisbadehalle als auch in die Sportbadehalle.

 

In der Sportbadehalle gibt es ein Sportschwimmbecken mit sechs Bahnen á 25 m. Die Wassertiefe ist gestaffelt von 1,30 m im flachen Bereich bis 4,00 m an der 3-m Plattform und dem 1-m Sprungbrett. Liegeflächen mit Blick auf beide Badehallen sind auf der Galerie angeordnet, auf die Besucher auf kurzem Wege gelangen können.

 

Die Erlebnisbadehalle bietet definierte Liegeflächen mit Aufenthaltsqualität auf gestaffelten Höhen. In der mittleren Zone des Raumes steht ein multifunktionales Becken mit verschiedenen Erlebnisattraktionen. Ein Teil ist als Lehrschwimmbecken mit

Wassergewöhnungsstufen ausgebildet (Wassertiefe 0,87 m bis 1,10 m), ein Teil ist als Kursbecken nutzbar mit einer Wassertiefe von 1,30 m, ausgestattet mit Massagedüsen und einer Haltestange. An das Kursbecken angegliedert ist ein Strömungskanal mit Schaukelgrotte. Der Kinderbereich mit verschiedenen Spritzattraktionen ist räumlich abgetrennt und ermöglicht eine gute Beaufsichtigung durch die Eltern.

 

Die Rutsche ist in einem abgeschlossenen Bereich innerhalb der Erlebnisbadehalle

untergebracht, um so die Übertragung des Lärms möglichst zu vermeiden. Der Eingang zur Rutschentreppe befindet sich auf der Hauptebene, während das Landebecken sozusagen im „Keller“ eine Ebene tiefer platziert ist.

 

Zwischen Erlebnis- und Sportbadehalle erhält der Schwimmmeister seinen Platz, von dem aus alle Teile der Anlage wie Sportbecken, Multifunktionsbecken, Kinderbereich und der Eingang zur Rutsche, insbesondere aber auch das Freibad einzusehen sind. Der Sanitätsraum befindet sich in unmittelbarer Nähe. Geräteräume sind in beiden Hallen angeordnet.

 

Die Badewassertechnik ( Filteranlagen, Schwallwasserbehälter, Pumpen, Dosiertechnik), Warmwasserbereitung, Heizungsverteilung befindet sich in den Räumen unter den Beckenebenen. Die Lüftungs- und Heizungsanlagen werden ebenfalls im Keller und in einem von der Galerie zugänglichen Raum über den Umkleiden untergebracht.

 

Der Freibadgast löst entweder ein Ticket in der Eingangshalle, nutzt die Umkleiden im Gebäude und geht durch die Erlebnisbadehalle zum Freibad oder gelangt über den Freibadeingang direkt auf das Freibadgelände und nutzt dort die Freibadumkleiden und Duschen.

 

Im Freibad gibt es drei Schwimmbahnen á 25m. Die Ausstattung mit Massageliegen und – düsen sowie Plattformen mit Fontänen sorgen für Unterhaltung. Der Bereich um das Freibad wird als gepflasterte Liegefläche windgeschützt gestaltet. Das gesamte Freibadgelände wird durch eine Einzäunung gesichert.

 

 

 

 

 

1.3 Gestalterisches Konzept Gebäude

 

Eine konzeptionelle Grundidee besteht in der differenzierten Baukörperfügung, die zum einen die große zusammenhängende Baumasse vermeidet und zum anderen die Ablesbarkeit der einzelnen Bereiche bewirkt ( Eingang, Sport, Erlebnis, Freibad). Das Aufgliedern der Baumasse und die versetzten Flachdächer bewirken eine bessere Einbindung in die Umgebung und verhindern eine zu starke optische Dominanz des Gebäudes.

 

Die Außenhülle aus Ziegel umfasst die monolithischen Volumen, in die die leichter wirkenden Volumen eingeschoben sind. Einschnitte in die Baukörper strukturieren das Erscheinungsbild weiter. Es entstehen Rücksprünge und Loggien, die verschiedene Funktionen übernehmen. In seiner skulpturalen Form bildet das Gebäude einen architektonischen Akzent.

 

Durch die großzügigen Verglasungen nach Süden und durch die Dachbelichtungen wird gewährleistet, dass der Badegast das Innere der Halle als Außenraum erleben kann, so dass ein fließender Übergang zwischen Innen und Außen erzeugt wird. Im Kontrast dazu stehen gedeckte Bereiche mit gedämpften, nur mäßigen Lichtaufkommen, in denen eine intimere Atmosphäre herrscht.

 

 

 

 

 

Die Verwaltung ist der Auffassung, dass die vorgestellte Lösung sowohl unter funktionellen als auch wirtschaftlichen Gesichtspunkten unter den gegebenen Rahmenbedingungen eine ideale Lösung für das Erkelenzer Schwimmbad darstellt. Bei einer Informationsveranstaltung für die nutzenden Vereine und Schulen am 19.01.10 wurde diese Auffassung einhellig bestätigt.

 

Es wird daher empfohlen, das komplette Bad mit allen angeplanten Modulen umzusetzen. Insofern wäre der Beschlussentwurf als Empfehlung an den Rat zu formulieren, der dann in seiner Sitzung am 03.02.10 auch die Freigabe und die konkrete Ausgestaltung des Moduls 3 (Modul 1 mit Rutsche und Freibad) beschließen könnte.

 

Gegenüber des durch die Constrata Ingenieurgesellschaft vorgestellten Grobkonzeptes haben sich durch den Ratsbeschluss vom 16.09.2009 durch die Einplanung der Flächen für die Rutsche und der Technikflächen für das Freibad bei Beibehaltung des Gesamtkostenrahmens von 9.5 Mio. Euro geringfügige Verschiebungen der Kosten bei den einzelnen Modulen ergeben:

Modul 1 (Hallenbad mit Sport- und Freizeitbecken):        ca. 8.400.000,- €

Modul 2 (Modul 1 zuzüglich Rutsche):                                 ca. 8.600.000,- €

Modul 3 (Modul 2 zuzüglich Freibad ):                                ca. 9.500.000,- €

 

In den 9,5 Mio. Euro sind die Kosten für die Außenanlagen (Liegewiese und Parkplätze) nicht enthalten. Hier wäre zum gegebenen Zeitpunkt für die Planung und Erstellung der Außenanlagen ein zusätzlicher Beschluss erforderlich.

Beschlussentwurf (als Empfehlung an den Rat):

Beschlussentwurf (als Empfehlung an den Rat):

„Das Sport- und Familienbad Erkelenz soll entsprechend der Planung des Architekturbüros geising + böker, Vechta/Hamburg vom 28.01.2010 mit Rutsche und Freibad (Modul 3) vorbehaltlich der Mittelbereitstellung im Haushalt 2010/2011 errichtet werden.“

Finanzielle Auswirkungen:

Finanzielle Auswirkungen:

9.500.000,-- €