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Vorlage - A 80/054/2009  

 
 
Betreff: Unternehmensbefragung der Erkelenzer Unternehmen 2009
Status:öffentlich  
Federführend:Referat für Wirtschaftsförderung und Stadtmarketing   
Beratungsfolge:
Ausschuss für Stadtentwicklung und Wirtschaftsförderung zur Kenntnis
17.11.2009 
1. Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung und Wirtschaftsförderung ungeändert beschlossen   
Hauptausschuss zur Kenntnis
18.11.2009 
1. Sitzung des Hauptausschusses zur Kenntnis genommen   

Sachverhalt
Anlagen:
Kundenbefragung Unternehmen in Erkelenz 2009  

Gemäß Beschluss des Hauptausschusses vom 25

Gemäß Beschluss des Hauptausschusses vom 25.03.2009 wurde im Frühsommer 2009 eine schriftliche Befragung der Erkelenzer Unternehmen durchgeführt. Der Fragebogen wurde seinerzeit im Ausschuss vorgestellt (siehe Anlage).

Im Zeitraum Ende Mai/Anfang Juni wurden insgesamt 747 Firmen angeschrieben. Hierbei wurde ein repräsentativer Querschnitt aus dem Innenstadtbereich, den Gewerbegebieten sowie den Ortschaften ausgewählt.

Tatsächlich beteiligt haben sich an der Umfrage 144 Unternehmen, was einem Prozentsatz von 19,28 % entspricht.

Nachfolgend werden die Ergebnisse aus der Umfrage anonymisiert dargestellt.

 

1)     Grunddaten

 

a)         Zugehörigkeit zu Branchen (Mehrfachnennungen waren möglich)

Bezeichnung

Anzahl

%-Satz der Rückmeldungen

Produzierendes Gewerbe

28

19%

Großhandel

17

12%

Einzelhandel

28

19%

Handwerk

44

31%

Gastgewerbe

5

3%

Kredit-/Versicherungswesen

5

3%

Sonstige Dienstleistungen

46

32%

 

Mehrfachnennungen waren in diesem Bereich insbesondere in Form einer Kombination von Handwerk mit produzierendem Gewerbe und zusätzlichen Dienstleistungen zu verzeichnen. Hieraus kann man schließen, dass die Palette der Leistungen voll auf den Kunden abgestimmt ist, um vollen Service rund um ein Produkt zu bieten.

 

b)         Ansiedlungsdaten

Zeitraum

Anzahl

%-Satz der Rückmeldungen

keine Angabe

10

7%

vor oder bis 1900

11

8%

1901 bis 1944

9

6%

1945 bis 1970

10

7%

1971 bis 1980

12

8%

1981 bis 1990

21

15%

1991 bis 2000

27

19%

2001 bis jetzt

44

30%

 

Die vorliegenden Ansiedlungsdaten machen deutlich, dass der Erkelenzer Wahlspruch Tradition und Fortschritt absolut den tatsächlichen Gegebenheiten entspricht. Hierdurch zeigt sich, dass Erkelenz sowohl wirkliche Traditionsbetriebe mit langjähriger Firmengeschichte und –verbundenheit am und zum Standort vorzuweisen hat, gleichzeitig aber kontinuierlich Neuansiedlungen und Gründungen verzeichnet werden können. Deutlich feststellbar ist hier auch der Effekt des Gewerbegebiets GIPCO, durch welches viele Neuansiedlungen realisiert werden konnten.

 

 

 

 

 

c)         Mitarbeiter

 

Anzahl

Art

feste Mitarbeiter

3831

77%

davon Vollzeit

2907

(59%)

davon Teilzeit

913

(18%)

Leiharbeitskräfte

198

4%

Aushilfen (z.B. 400 € Jobber)

605

12%

Auszubildende

329

7%

Gesamt

4963

 

 

Das Gros der Betriebe setzt erfreulicherweise nach wie vor auf feste Mitarbeiter. Die gemeldeten Leiharbeitskräfte werden aufgrund der Betriebsstrukturen vorwiegend im Bereich Arbeitsspitzen eingesetzt. Den Antwortbögen konnte weiterhin entnommen werden, dass der Bereich Aushilfen stark im saisonal geprägten Geschäft sowie im Dienstleistungssektor vertreten ist. 

 

d)         Betriebe

Anzahl

%-Satz der Rückmeldungen

bis 5 Mitarbeiter

50

35%

von 6 bis 10 Mitarbeiter

36

25%

von 11 bis 20 Mitarbeiter

25

17%

von 21 bis 30 Mitarbeiter

7

5%

von 31 bis 40 Mitarbeiter

7

5%

von 41 bis 50 Mitarbeiter

3

2%

von 51 bis 100 Mitarbeiter

7

5%

von 101 bis 250 Mitarbeiter

5

3%

über 250 Mitarbeiter

4

3%

 

Die Struktur der Betriebe zeigt deutlich, dass Erkelenz eine gesunde Mischung an Unternehmensgrößen aufweist. Hierdurch wird selbst in Krisenzeiten ein stabiles Angebot an Arbeitsplätzen vor Ort garantiert.

 

e)         Ausbildung

 

 

Anzahl

%-Satz der Rückmeldungen

Ausbildende Betriebe

76

53%

Jährliches Angebot an Ausbildungsplätzen

200

Durchschnitt 1,39/Betrieb

 

Die Ausbildungsquote beträgt im Vergleich zu den Beschäftigten ca. 4,3 %. Da das Durchschnittsalter der Beschäftigten in den Betrieben nicht abgefragt wurde, kann somit nicht beurteilt werden, inwieweit der spätere Personalbedarf in Erkelenz durch eigene Kräfte abgedeckt werden kann. Dies soll in einer späteren spezielleren Kurzumfrage nachgeholt werden.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

f)          Unternehmensart

 

 

Anzahl

%-Satz der Rückmeldungen

Selbständiges Unternehmen
(ohne weitere Nebenbetriebe/ Geschäftsstellen/Filialen)

111

77%

Selbständiges Unternehmen
(mit weiteren Nebenbetriebe/ Geschäftsstellen/Filialen)

21

15%

Nebenbetrieb/Geschäftsstelle/Filiale

11

>7%

Franchise-Betrieb

1

<1%

 

Dies bedeutet für Erkelenz, dass Firmen-Entscheidungen nicht wie bei vielen Konzern-gebundenen Unternehmen vom „grünen Tisch“ aus rein aus finanziellen Erwägungen ohne Rücksicht auf den Standort und die Lage vor Ort getroffen werden. Oft besteht eine persönliche Verbindung der Unternehmer zum Standort, die sich auch in besonderem Interesse am Standort widerspiegelt. Für die Wirtschaftsförderung bedeutet dies, die entsprechenden Ansprechpartner/ Entscheider direkt und persönlich vor Ort kontaktieren zu können und im Gegenzug auf „kurzem Wege“ für die Unternehmer erreichbar zu sein.

 

2)     Standort Erkelenz

 

a)         Kriterien für die Auswahl des Standortes Erkelenz bei der Ansiedlung

            (Mehrfachnennungen waren möglich)

persönliche Beziehung zum Standort

82

29%

Zentrale Lage

28

10%

Geeignete Gewerbefläche/Immobilie

48

17%

Nähe zu Kunden/Lieferanten

35

12%

Verkehrsanbindung

42

15%

Bodenpreise/Miete

15

5%

Gewerbesteuer

4

1%

Verfügbarkeit an qualifizierten Arbeitskräften/Lohn/Gehaltsniveau

4

1%

Entscheidungsgründe nicht mehr bekannt,
da Betrieb bereits seit vielen Jahren am Standort

15

5%

Sonstiges

9

3%

gesamt

282

 

Anmerkung: aufgrund von Rundungsdifferenzen ergeben sich lediglich 98 % gesamt.

 

Bei der Auswahl des Standortes ist festzustellen, dass die Hauptentscheidungsgründe in der persönlichen Beziehung zum Standort, dem Angebot an geeigneten Gewerbeflächen/Immobilien und der Verkehrsanbindung lagen. Auch hier ist aufgrund der differenzierten Betrachtung der Rückmeldungen die Bereitstellung attraktiver Gewerbeflächen nunmehr aktuell im GIPCO oder früher im Gewerbegebiet Süd sicherlich mit ausschlaggebend für die Standortentscheidung gewesen.

Die Kriterien Bodenpreise/Mieten, Gewerbesteuer und die Verfügbarkeit an qualifizierten Arbeitskräften bzw. das allgemeine Lohn- und Gehaltsniveau scheinen zumindest bei der Standortwahl der antwortenden Unternehmen nur eine sehr untergeordnete Rolle gespielt zu haben.

 

 

 

b)         Bewertung des Standortes, Wichtigkeit der Kriterien (Sortierung nach Wichtigkeit)

(Bewertung: Schulnoten von 1 = sehr gut bis 6 = ungenügend)

Wichtigkeit: 1 = sehr wichtig bis 6 = absolut unwichtig)

Bezeichnung

Bewertung

Wichtigkeit

Geschwindigkeit bei Genehmigungsverfahren

2,98

1,83

Kooperation Stadt – Gewerbe

3,07

1,95

Überregionale Verkehrsinfrastruktur

2,26

1,97

Kommunale Steuern und Gebühren

3,25

2,03

Verfügbarkeit an qualifizierten Arbeitskräften

3,02

2,03

Wohn- und Lebensqualität

2,36

2,11

Existenz/Leistungen der städtischen Wirtschaftsförderung

2,86

2,12

Image der Stadt

2,68

2,13

Wirtschaftspolitisches Klima in Erkelenz

2,92

2,15

Schulische Grundversorgung

2,02

2,16

Nähe zu potentiellen oder aktuellen Lieferanten/Kunden

2,45

2,17

Stadtbild

2,68

2,18

Miet- und Bodenpreise

2,81

2,32

Familienfreundlichkeit der Stadt

2,55

2,42

Soziale Infrastruktur (Kindergärten etc.)

2,37

2,46

Wohnungs-, Wohnbauflächenangebot

2,42

2,48

Örtliche Verkehrsinfrastruktur, ÖPNV-Netz

2,98

2,49

Aus- und Weiterbildungsangebote

3,05

2,58

Verfügbarkeit von Gewerbeflächen

2,48

2,63

Nähe zu Hochschulen

2,68

2,65

Gastronomieangebot

3,11

2,73

Sport- und Freizeitangebot

2,66

2,78

Kulturangebot

3

2,86

Beherbergungsangebot/Hotellerie

2,97

2,95

 

Bei der Beurteilung der Wichtigkeit der Standortkriterien ist auffällig, dass im Durchschnitt keines der Kriterien als sehr wichtig oder aber absolut unwichtig beurteilt wurde. Die Beurteilung bewegt sich hier im Bereich knapp unter zwei (1,83) bis knapp über drei (2,95). Besondere oder gar keine Wichtigkeit hat somit keiner der Faktoren.

 

c)         Bewertung des Standortes, Wichtigkeit der Kriterien (Sortierung nach Bewertung)

(Bewertung: Schulnoten von 1 = sehr gut bis 6 = ungenügend)

Wichtigkeit: 1 = sehr wichtig bis 6 = absolut unwichtig)

Bezeichnung

Bewertung

Wichtigkeit

Schulische Grundversorgung

2,02

2,16

Überregionale Verkehrsinfrastruktur

2,26

1,97

Wohn- und Lebensqualität

2,36

2,11

Soziale Infrastruktur (Kindergärten etc.)

2,37

2,46

Wohnungs-, Wohnbauflächenangebot

2,42

2,48

Nähe zu potentiellen oder aktuellen Lieferanten/Kunden

2,45

2,17

Verfügbarkeit von Gewerbeflächen

2,48

2,63

Familienfreundlichkeit der Stadt

2,55

2,42

Sport- und Freizeitangebot

2,66

2,78

Image der Stadt

2,68

2,13

Stadtbild

2,68

2,18

Nähe zu Hochschulen

2,68

2,65

Miet- und Bodenpreise

2,81

2,32

Existenz/Leistungen der städtischen Wirtschaftsförderung

2,86

2,12

Wirtschaftspolitisches Klima in Erkelenz

2,92

2,15

Beherbergungsangebot/Hotellerie

2,97

2,95

Geschwindigkeit bei Genehmigungsverfahren

2,98

1,83

Örtliche Verkehrsinfrastruktur, ÖPNV-Netz

2,98

2,49

Kulturangebot

3

2,86

Verfügbarkeit an qualifizierten Arbeitskräften

3,02

2,03

Aus- und Weiterbildungsangebote

3,05

2,58

Kooperation Stadt - Gewerbe

3,07

1,95

Gastronomieangebot

3,11

2,73

Kommunale Steuern und Gebühren

3,25

2,03

 

Abgefragt wurde hier eine Bewertung harter als auch weicher Standortfaktoren. Aufgrund der auch hier eher durchschnittlichen Bewertungen ist festzustellen, dass es weder Ausreißer in besonders gute noch in besonders schlechte Bewertungen gibt. Alle Bewertungen bewegen sich nach Schulnoten im Bereich gut bis befriedigend. Am besten wurde mit einem Mittelwert von 2,02 die „Schulische Grundversorgung“ bewertet – im Negativbereich sind die „Kommunalen Steuern und Gebühren“ mit 3,25 zu nennen.

 

Anmerkung zu b) und c)

An der Bewertung und Gewichtung der harten und weichen Standortfaktoren haben sich leider nur wenige Unternehmen beteiligt – einige Bögen wurden diesbezüglich auch nur teilweise ausgefüllt.

Aus Gesprächen mit Unternehmen im Nachgang konnte ein Teil der Einschätzungen wieder revidiert werden. Es stellte sich heraus, dass z.B. Genehmigungsverfahren verzögert waren, weil die Unternehmen Unterlagen nicht vollständig oder zeitnah beigebracht hatten. Ein Punkt, der mit frühzeitiger Information hätte beseitigt werden können. Auch  die Höhe der kommunalen Steuern und Gebühren ist von bestimmten seitens der Stadt Erkelenz nicht immer zu beeinflussenden Gegebenheiten abhängig. Auch dies war vielen Unternehmen nicht bekannt. Ebenso fehlte einigen Unternehmen das Bewusstsein, dass seitens der Stadt Erkelenz durch die Wirtschaftsförderung eine Lotsenfunktion und somit eine enge Kooperation zwischen der Stadt und den Unternehmen angeboten wird.

 

 

d) Anregungen für Handlungsbedarf in Bezug auf den Standort

In dem Bereich wurde eine Vielzahl von Anregungen vorgetragen, die sich teilweise naturgemäß aufgrund der unterschiedlichsten Interessenlagen der befragten Betriebe widersprechen. Beispielhaft soll hier das Thema Verkehr in Erkelenz genannt werden. Während die einen das Parkplatzangebot und die Befahrbarkeit der Straßen für PKW im Innenstadtbereich gerne ausgeweitet hätten, wünschten sich andere eine komplett autofreie Innenstadt. Hier wie auch in anderen genannten Bereichen gilt es wie bisher auch unter Abwägung aller Interessen einen Kompromiss zu erreichen. Ein mehrfach genannter Punkt war zudem das Stadtbild schwerpunktmäßig in Verbindung mit dem Thema Sauberkeit in der Innenstadt. In diesem Bereich laufen bereits eine Reihe von verwaltungsübergreifenden Maßnahmen sowie Initiativen Dritter, welche nahezu alle darauf abzielen, dass Bewusstsein der eigenen Verantwortlichkeit bei den Bürgern zu wecken. So sind z.B. absolut ausreichende Abfallkörbe in der Innenstadt positioniert, die jedoch oftmals nicht genutzt werden bzw. der Abfall sogar direkt daneben geworfen wird. Eine Verbesserung wird somit trotz aller Maßnahmen immer von der Einsicht, Akzeptanz und der Bereitschaft aller Mitbürger abhängig sein.

Mehrfach bemängelt wurde das beschränkte Angebot im Bereich gehobener Gastronomie (für Geschäftsessen etc.). Gerade diese Branche hat jedoch seit längerem mit sinkender Nachfrage zu kämpfen, wie Gespräche mit Gastronomen gezeigt haben. Zurzeit sind entsprechend keine solventen Interessenten zur Schaffung eines derartigen Angebots bekannt.

 

3. Stand der Betriebsflächen, betriebliche Veränderungen, Gewerbeflächen-erfordernis

 

In Bezug auf die Eigentumsverhältnisse ist festzuhalten, dass mehr als die Hälfte (55) der befragten Firmen über eigene Betriebsflächen verfügt. Weitere 6,42 % verfügen über eigene Betriebsflächen mit hinzu gemieteten Anteilen.

Während in 60,41 % aller Betriebe in den nächsten fünf Jahren keine Veränderung vorgesehen ist, planen knapp 24 % eine Betriebserweiterung - oft verbunden mit einer Modernisierung. In 11 Fällen ist eine Betriebsübergabe/Fusion/ Umstrukturierung vorgesehen, 2 Betriebe werden komplett aufgegeben und 4 Betriebe beabsichtigen eine Verkleinerung.

In den nächsten 5 Jahren werden nach derzeitigem Stand alleine aus den Ergebnissen der Umfrage heraus mindestens 95.000 m² Gewerbeland benötigt.

Entsprechend wird ein Hauptaufgabenfeld die Realisierung weiterer Gewerbeflächen sein.

 

4. Wirtschaftsförderung

 

a) Bekanntheitsgrad allgemein, Leistungen und Zufriedenheit

65 % der befragten Betriebe war die städt. Wirtschaftsförderung bereits bekannt. Knapp 51 % führten diese Kenntnis auf Presseveröffentlichungen zurück. Die restlichen 49 % sind auf die zur Auswahl stehenden Optionen (Internet, Nachfrage, Empfehlung und Sonstiges) nahezu gleichwertig aufzuteilen. Bezüglich der Leistungen der Wirtschaftsförderung ist festzuhalten, dass die jeweiligen Angebote homogen verteilt zwischen 50 und 60 % bekannt waren. Allerdings bewegt sich die Zahl der Nutzer der einzelnen Leistungen leider nur zwischen 10 und 20 % der Betriebe.

Mit den einzelnen Leistungen waren die jeweiligen Nutzer zwischen 71 und 97 % zufrieden bis sehr zufrieden. In einzelnen Fällen wurde Unzufriedenheit im Bereich Fördermittelberatung sowie Öffentlichkeitsarbeit mitgeteilt. Aufgrund der ebenfalls zu benennenden Gründe für die Unzufriedenheit und in Verbindung mit der direkten Zuordnung zu den Firmen ist jedoch insbesondere im Bereich Fördermittel festzustellen, dass diese Unzufriedenheit nicht mit den Beratungsleistungen der Wirtschaftsförderung zusammenhängt, sondern ursächlich mit der Nichtgewährung monetärer Leistungen in Zusammenhang steht bzw. mit einer falschen Interpretation des Begriffs Wirtschaftsförderung als reine Geldleistungen zu erklären ist. Im Bereich Öffentlichkeitsarbeit wurde die Unzufriedenheit hauptsächlich mit einem fehlenden Newsletter begründet. Die Einführung eines derartigen Informationsmediums war vor einiger Zeit bereits einmal geprüft worden. Nach Rücksprache mit einigen Schlüsselbetrieben wurde von diesen seinerzeit die Flut der Newsletter mit ähnlichen Inhalten als mittlerweile unüberschaubar bemängelt und ein weiterer sei entbehrlich. Aus diesem Grunde und in Relation der Berücksichtigung des Aufwands und der begrenzten personellen Kapazitäten der Wirtschaftsförderung wurde auf die Realisierung verzichtet und stattdessen eine Rubrik Aktuelles auf der Website der Wirtschaftsförderung angelegt, auf der entsprechend über besonders wichtige Ereignisse berichtet wird. Zur Zeit überlegt wird die Einführung eines Punktes „Neues aus den Unternehmen“ im Bereich Wirtschaftsförderung auf der Homepage der Stadt Erkelenz, unter dem Unternehmen über besondere Entwicklungen informieren können.

 

 

b) Dienstleistungswünsche, Ideen, Anregungen für die Wirtschaftsförderung

Es fällt auf, dass bei fast allen Anregungen bzw. Dienstleistungswünschen der jeweilige Punkt immer nur von einem einzelnen Unternehmen angesprochen wurde. Oftmals wurde hier ein konkretes Problem benannt, welches in vielen Fällen nach der Befragung bereits durch ein persönliches Gespräch erörtert und mitunter bereits geklärt wurde. Insofern war die Anregung in diesen Fällen eine Bitte um konkrete Leistungen, die soweit möglich bereits erbracht wurden. Grundlage für weitere Gespräche werden in einigen Fällen nur für einen bestimmten Betrieb geäußerte spezifische Wünsche sein. Zu bedenken ist hierbei, dass die Stadt Erkelenz z.B. im Bereich Infrastruktur nur grundsätzliche Rahmenbedingungen für alle Unternehmen schaffen kann – spezifische unternehmensbedingte Besonderheiten alleine aus finanziellen Gründen jedoch vom Unternehmen selbst realisiert werden müssen.

Aufgefallen ist des weiteren, dass viele Anregungen vorgebracht wurden, die bereits seit längerem umgesetzt sind – so z.B. Informationen für Unternehmen in der Wirtschaftskrise, aktuelle Ereignisse aus dem Rathaus etc. Hierdurch wurde deutlich, dass im Bereich Öffentlichkeitsarbeit sowohl der Wirtschaftsförderung als auch der Verwaltung insgesamt offensiver vorgegangen werden muss – zumal viele der Informationen über das Internetangebot der Stadt Erkelenz bereits abgedeckt wurden und werden. Das Bewusstsein ist bei den Firmen zu schaffen, dass dort entsprechende Informationen bereit stehen.

Mehrfach gewünscht wurde eine engere Kooperation zwischen der Stadt und dem Gewerbe allgemein. Hier laufen bereits seit einiger Zeit verstärkt Bemühungen, einen Unternehmerkreis ins Leben zu rufen, da es alleine aus personellen Gründen für die Wirtschaftsförderung unmöglich ist, mit allen Unternehmen in Erkelenz ständig direkten Kontakt zu halten.

 

Fazit

Insgesamt ist festzustellen, dass die Erkelenzer Unternehmen mit der Wirtschaftsförderung und dem Standort Erkelenz selbst zufrieden bis sehr zufrieden sind. Im Bereich Standortkriterien wurde die Möglichkeit der Bewertung bzw. Gewichtung von vielen Unternehmen nicht oder nur sehr eingeschränkt genutzt. Auch wurde leider die jeweilige Bewertung der Leistungen der Wirtschaftsförderung nur in den seltensten Fällen begründet, so dass es schwierig ist, alleine aus der Umfrage konkrete Handlungsempfehlungen abzuleiten und mögliche Verbesserungen vorzunehmen. Im Nachgang der Umfrage wurden von daher bereits eine Reihe von Einzelgesprächen mit den Unternehmen zwecks Klärung geführt – weitere sind vorgesehen. In vielen Punkten wurde hier deutlich, dass mit offensiverer Öffentlichkeitsarbeit bzw. Aufklärungsarbeit Missverständnisse, die zu einer weniger positiven Bewertung geführt haben, hätten verhindert oder vermieden werden können. Entsprechende Maßnahmen hierzu sind in Vorbereitung. Es ist vorgesehen, ähnliche Umfragen in kleinerem Umfang in regelmäßigen Abständen zu wiederholen, um die weitere Entwicklung bewerten zu können.

Anlage: Fragebogen zur Unternehmensbefragung 2009