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Vorlage - A 51/069/2008  

 
 
Betreff: Antrag des Johanniter-Jugendwerkes gGmbH, Regionalverband Aachen-Heinsberg auf Anerkennung seiner Tageseinrichtung für Kinder in Erkelenz, Karolingerring, als Familienzentrum
Status:öffentlich  
Federführend:Amt für Kinder, Jugend, Familie und Soziales   
Beratungsfolge:
Jugendhilfeausschuss Entscheidung
12.02.2008 
8. Sitzung des Jugendhilfeausschusses ungeändert beschlossen   

Sachverhalt
Beschlussvorschlag
Finanzielle Auswirkungen
Anlage/n

Tatbestand:

Tatbestand:

In der Ausschusssitzung am 06.06.2007 hat die Verwaltung u. a. die Rahmenbedingungen für die Weiterentwicklung von Tageseinrichtungen für Kinder zu Familienzentren und deren schrittweisen flächendeckenden Ausbau vorgestellt. Auf der Basis der Anzahl von Kindern im Alter von 0 – 6 Jahren als Planungsgrundlage hatte das Ministerium seinerzeit für den Jugendamtsbezirk Erkelenz bis zum Jahre 2012 insgesamt sieben Familienzentren als förderbar mitgeteilt.

 

Zwischenzeitlich wurde auch die städt. Tageseinrichtung für Kinder, Gerderath, nach dem städt. Kindergarten Westpromenade als zweites Familienzentrum anerkannt, so dass im Stadtgebiet noch für fünf weitere Einrichtungen die Möglichkeit der Weiterentwicklung zum Familienzentrum besteht.

 

Um bei der Auswahl der weiteren Einrichtungen die Trägervielfalt vor Ort zu beachten und zu gewährleisten, hat die Verwaltung mit Schreiben vom 20. August des Vorjahres die im Stadtgebiet tätigen freien Träger von Kindertageseinrichtungen aufgerufen, sich um die Anerkennung als Familienzentrum zu bewerben. Diesen Aufruf aufgreifend, bewirbt sich nun das Johanniter-Jugendwerk gGmbH für den Regionalverband Aachen-Heinsberg ihre Einrichtung am Karolingerring in Erkelenz als Familienzentrum anzuerkennen:

 

 

„Bewerbung um Anerkennung als Familienzentrum

 

in den letzten Jahren haben wir zunehmend wahrgenommen, dass der Beratungs- und Unterstützungsbedarf der Familien gestiegen ist. Immer mehr gewinnt die Vereinbarkeit von Familie und Beruf für viele Eltern an Bedeutung. Somit steigt der Bedarf der Eltern bezüglich der Kinderbetreuung auch zu ungewöhnlichen Zeiten immer mehr an. Betreuung bei Krankheit der Kinder, Arbeit im Schichtdienst sind Themen, die die Eltern gern gesichert hätten. Die Vermittlung von Tagespflege ist immer mehr gefragt. Als Familienzentrum hätten wir die Möglichkeit, als Anlaufstelle für Familien da zu sein. Somit könnten wir Möglichkeiten schaffen Beratungsangebote zu vermitteln, wie Erziehungsberatung, Familienberatung bzw. Im Bereich Bildung könnten zielgruppenorientierte Bildungsangebote vermittelt bzw. angeboten werden.

Es ist uns wichtig, Bildung, Betreuung unter einem Dach zu bündeln bzw. zu vernetzen.

Durch die Weiterentwicklung zum Familienzentrum sehen wir für uns die Chance, uns konzeptionell weiter zu entwickeln. Wir möchten dadurch erreichen, dass das Angebot für Familien erweitert und dieses niederschwellig zu erreichen ist.

 

Unsere Einrichtung liegt in einem immer noch wachsenden Neubaugebiet der mittelgroßen Stadt Erkelenz – mit überwiegend Einfamilienhäusern. Viele junge Familien mit Kleinkindern bewohnen dieses Gebiet. Hier finden wir neben deutschen Familien, Familien russland-deutscher Herkunft, einige türkische Familien und andere Nationalitäten.

In unserem Umfeld gibt es angelegte Grünanlagen, Spiel- und Bolzplätze, die Möglichkeit zum Einkaufen, das Seniorenheim „Pro Seniore Residenz“ und die Luise-Hensel-Grundschule.

Das Zentrum ist fußläufig in ca. 30 Minuten zu erreichen.

Zunehmend wird die Betreuung genutzt aufgrund der Berufstätigkeit beider Eltern und auch bei der Betreuung von Kindern, die mit einem Elternteil leben. Eltern nutzen unsere Einrichtung, um Beruf und Familie gut zu vereinbaren.

 

Zurzeit werden in unserer Einrichtung 107 Kinder betreut.

Wir haben fünf Gruppen, von denen drei eine Ganztagsbetreuung anbieten.

So ergibt sich eine Zahl von z.  Z. 56 Tagesstättenkindern.

In unserer Einrichtung werden z. Z. 7 Kinder unter 3 Jahren und 100 Kinder im Alter zwischen 3 und 6 Jahren betreut.

Ca. 30 % unserer Kinder haben einen Migrationshintergrund.

 

Wir nutzen in unserer Einrichtung vielfältige Möglichkeiten, um uns nach außen darzustellen. So z. B. haben wir ein „Leitbild der Johanniter-Tageseinrichtungen für Kinder“, welches in Form einer Broschüre in unserer Einrichtung zu erhalten ist. Hier stellen die Johanniter in Kürze ihre Grundgedanken und ihre Schwerpunkte in der Arbeit dar.

Weiterhin arbeiten wir sehr eng mit der Presse zusammen.

Über unsere „Litfasssäule“ werden die Eltern stets über Veranstaltungen auch in umliegenden Einrichtungen und Institutionen informiert. Die Eltern oder die „Nachbarschaft“ des Kindergartens haben hier die Möglichkeit Aushänge über Privatverkäufe oder Babysitterservice bekannt zu geben oder auszuhängen.

 

Auch das Internet nutzen wir in unserer Einrichtung zur Präsentation nach außen. So verfügen wir über eine eigene Internetseite, die man über die Internetseite der Johanniter durch einen Link erreichen kann.

Unsere E-Mail Adresse lautet: jug-kita-erkelenz@t-online.de

Diese Adresse ist den Eltern der Einrichtung bekannt und wird auch genutzt.

 

Unsere Einrichtung verfügt über eine schriftliche Konzeption. Diese wird regelmäßig überarbeitet und ist dadurch stets aktuell.

 

Durch die Struktur unseres Trägers – Johanniter Jugendwerk gGmbH in Aachen – haben wir viele Möglichkeiten zur Zusammenarbeit mit den einzelnen Diensten wie Treffen mit Senioren, Erste-Hilfe-Kurse usw. Unser Regionalverband betreibt schon ein Familienzentrum in Wassenberg und kann uns somit gut unterstützen bei der Umsetzung der vielfältigen Aufgaben. Ebenso steht uns eine Fachberatung zur Seite, die in ihrem Aufgabenbereich viele Familienzentren betreut. Die Fachberatung ist zuständig für das reichhaltige Fortbildungsangebot der Johanniterakademie in Münster. An den Fortbildungen nehmen alle Mitarbeiterinnen regelmäßig teil.

Eng zusammen arbeiten wir auch mit der Ev. Kirchengemeinde in Erkelenz.

Gemeinsame Gottesdienste, Feste und Feiern.

Die Zusammenarbeit mit den Grundschulen ist ebenfalls sehr vielfältig.

Zweimal im Jahr findet ein Kooperationstreffen zwischen den kommunalen Grundschulen und Kindertageseinrichtungen statt. Bestehende Formen der Zusammenarbeit werden reflektiert und neue Zielvereinbarungen getroffen. Die Aktiven Formen der Zusammenarbeit werden festgelegt, z. B. besuchen die Leitungen der Grundschulen unseren Info-Abend für die Einschulkinder.

Regelmäßig werden wir mit unseren Kindern zu Schnupperstunden in den Unterricht der verschiedenen Schulen eingeladen und besuchen diese mit den Vorschulkindern. Außerdem beteiligen wir uns an den verschiedenen Testformen zur Überprüfung der Schulfähigkeit, sowohl aktiv, wie auch beobachtend, z. B. Schulrallye oder Kieler Einschulungsverfahren.

Wir erstellen Beobachtungsdokumentationen für jedes einzelne Kind, die mit Einverständnis der Eltern der Schule zur Verfügung gestellt werden können. Im Bedarfsfall finden persönliche Gespräche über einzelne Schulkinder auch in der Einrichtung statt. Es gibt die Möglichkeit in Erkelenz ein Lehrerforum (iSi Innovative Schulideen Kreis Heinsberg) zu besuchen, in dem verschiedene Fortbildungsveranstaltungen für Erzieher und Lehrer angeboten werden.

Die Sprachstandserhebung der 4-jährigen wird in Kooperation mit der jeweiligen Grundschule in unserer Einrichtung durchgeführt.

 

Weitere Kooperationspartner sind vorhanden bzw. sollen angesprochen werden, z.B.

 

            Jugendamt der Stadt Erkelenz

            In Bezug auf Familienhilfe

            Vermittlung von Familien bei Bedarf der Tagespflege

 

            Gesundheitsamt des Kreises Heinsberg

            Ernährungs- und Bewegungserziehung

 

          Kath. Beratungsstelle für Eltern, Kinder und Jugendliche Erkelenz

Vermittlung von Familien der eigenen Einrichtung; Bereitschaft zur Teilnahme an Gesprächen bzw. Verfassen eines Berichtes auf Wunsch der Eltern

 

            Lebenshilfe für Behinderte e.V. Heinsberg

            Frühkindliche Diagnostik

Vermittlung von Familien der eigenen Einrichtung, Bereitschaft zur Teilnahme an Gesprächen bzw. Verfassen eines Berichtes auf Wunsch der Eltern

Informationsflyer liegen in der Einrichtung aus

 

            Diverse Therapeuten im Stadtgebiet

            Logopädiepraxis Mareike Otten

            Physiotherapiepraxis Astrid Landmesser/Neukirch

 

Vermittlung von Familien der eigenen Einrichtung; Bereitschaft zur Teilnahme an Gesprächen bzw. Verfassen eines Berichtes auf Wunsch der Eltern

 

Vorstellen der einzelnen Therapiemöglichkeiten durch Elternabend

 

            Kinderärzte vor Ort

            Gemeinsame Gespräche bei Bedarf auf Wunsch der Eltern;

            Gemeinsame Elternabende zu bestimmten Themen

 

            Zahnarztpraxis Segschneider

Besuch zur Prophylaxe in der Einrichtung; Einschulkinder besuchen die Praxis zum Kennenlernen

 

            Johanniterstift und Pro Seniore Residenz

            Treffen der Generationen

            Gemeinsame Aktionen

            Besuch auch zu Festen

 

          Kath. Kindergarten Brückstraße

Schließungszeiten im Sommer werden gegengleich beschlossen, so dass bei Bedarf Kinder in der jeweils anderen Einrichtung betreut werden können.

 

Alle Eltern aus dem Wohngebiet haben die Möglichkeit:

 

            Kontaktadressen zu anderen Institutionen zu erhalten und darüber hinaus den Kontakt zu suchen

 

         An Elternabende/Aktionen zu diversen Themen teilzunehmen:

            Erste-Hilfe-am-Kind

 

            Informationen zur Tagespflege zu erhalten:

            Vermitteln wir z. Z. noch über Aushänge an unserer Litfasssäule im Eingangsbereich

            Auf Anfrage vermitteln wir an das Jugendamt

 

         an unseren Festen teilzunehmen

            Teilnahme am St. Martinszug

 

         an einem Elterncafe in unregelmäßigen Abständen teilzunehmen

            (z. Z. für die Eltern der Einrichtung)

 

Weiterhin wollen wir eine bereits bestehende Zusammenarbeit mit diesen Institutionen intensivieren, indem wir z. B. auch dort bestehende Räumlichkeiten nutzen und so eine engere Vernetzung schaffen.

 

Wir verstehen die Kindertagesstätte als wichtigen Baustein sozialer, gesellschaftlicher Entwicklung. Unsere Einrichtung soll Lebens- und Erfahrungsraum für Kinder aller Altersstufen und Familien aller sozialen Schichten sein.

Aus diesem Grund möchten wir unser Angebot erweitern:

 

            Elterncafe ausbauen

            Regelmäßige Angebote für alle Eltern des Wohngebiets

 

            Informationsbörse erweitern

 

Angebot der Einrichtung bekannt machen durch Schwarzes Brett in der Einrichtung, Flyer z. B. bei Kinderärzten auslegen, etc.

 

            Vermittlung ggf. auch Hilfe  bei Kontaktaufnahme zu Beratungsstellen wie z.B. Schuldnerberatung, Schwangerschaftskonfliktberatung, Eheberatung.

 

Unsere Einrichtung hat sich auf den Weg gemacht.

 

Wir wollen Anwalt für unsere Familien werden, Ansprechpartner, Betreuer und Berater für alle Fragen, die Kinder und Familien betreffen.“

 

Die sich bewerbende Tageseinrichtung ist seit vielen Jahren unverzichtbarer Bestandteil der Jugendhilfeplanung in dem Bemühen, im Wohngebiet „Oestricher Kamp“ den Betreuungsauftrag der Stadt bzw. den Rechtsanspruch auf einen Kindergartenplatz umzusetzen.

Ihr bereits seit Bestehen der Einrichtung sehr differenziertes Betreuungsangebot hat sie den wechselnden Bedarfen vor Ort und den stets neuen Anforderungen durch die Familien flexibel angepasst. Das pädagogische Personal hat sich mit den mannigfachen Veränderungen und Erfordernissen in den letzten Jahren fachkompetent auseinandergesetzt und in die Arbeit mit den Kindern umgesetzt.

Vor allem auf die veränderten Bedarfe von berufstätigen Eltern ist die Einrichtung durch die Schaffung neuer Ganztagsplätze und veränderter Öffnungszeiten eingegangen und hat somit der Vereinbarkeit von Familie und Beruf Rechnung getragen.

Im sozialen Umfeld der Einrichtung sind vor allem junge Familien angesiedelt. Die Kindertageseinrichtung ist für viele Familien und ihre Kinder der erste Kontakt zu einer Institution, der in der Regel vertrauensvoll und unbelastet geknüpft wird. Für die Einrichtung ergibt sich daraus die Chance bedarfsgerecht, lückenlos und verlässlich für die Familien Bildungs-, Betreuungs- und Beratungsangebote anzubieten und zu koordinieren. Häufig sind den Familien die vorhandenen vielfältigen Möglichkeiten nicht bekannt.

Bereits bestehende Vernetzungen bzw. Kooperationen können als Grundlage für die zukünftige Arbeit als Familienzentrum genutzt werden.

Die räumliche Ausstattung der Tageseinrichtung ist geeignet, zusätzliche Angebote und Vernetzungsaktivitäten ohne Einschränkung der täglichen pädagogischen Arbeit anzusiedeln bzw. durchzuführen.

Die Einrichtung genießt bei den Eltern großes Vertrauen und eine hohe Akzeptanz, die sich im Nachfrageverhalten der Eltern nach Kindergartenplätzen ausdrückt und somit eine erfolgreiche Implementierung des Familienzentrums garantiert.

 

Aus der Sicht des örtlichen Jugendhilfeträgers ist es deshalb erstrebenswert, die Einrichtung auf der Basis ihrer dem Jugendamt vorliegenden Konzeption zum Familienzentrum weiter zu entwickeln.

 

Die Verwaltung schlägt deshalb vor, die Tageseinrichtung für Kinder des Johanniter-Jugendwerkes gGmbH für den Regionalverband Aachen-Heinsberg dem Ministerium für Generationen, Familie, Frauen und Integration des Landes Nordrhein-Westfalen  zur Weiterentwicklung zum Familienzentrum vorzuschlagen.

Beschlussentwurf (in eigener Zuständigkeit):

Beschlussentwurf (in eigener Zuständigkeit):

„Die Tageseinrichtung für Kinder des Johanniter-Jugendwerkes gGmbH, Regionalverband Aachen-Heinsberg, ist dem Ministerium für Generationen, Familie, Frauen und Integration des Landes Nordrhein-Westfalen zur Weiterentwicklung zum Familienzentrum zu benennen.“

Finanzielle Auswirkungen:

Finanzielle Auswirkungen:

Aus der Weiterentwicklung der Einrichtung zum Familienzentrum entstehen der Stadt Erkelenz keine unmittelbaren Kosten. Evtl. anfallende Aufwendungen sind aus den Fördermitteln des Landes zu bestreiten bzw. gehen zu Lasten des Trägers.