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Auszug - Projektskizze: Umbau Stadthalle Erkelenz  

 
 
3. Sitzung des Hauptausschusses
TOP: Ö 3
Gremium: Hauptausschuss Beschlussart: zur Kenntnis genommen
Datum: Mi, 27.04.2005 Status: öffentlich/nichtöffentlich
Zeit: 18:00 - 19:45 Anlass: Sitzung
Raum: Sitzungssaal des Rathauses
Ort: Johannismarkt 17, 41812 Erkelenz
III/001/2005 Projektskizze: Umbau Stadthalle Erkelenz
   
 
Status:öffentlich  
Federführend:Dezernat III   
 
Wortprotokoll
Beschluss
Abstimmungsergebnis

Bürgermeister Jansen bittet darum, zum Tagesordnungspunkt einige einleitende Erläuterungen geben zu dürfen

Bürgermeister Jansen bittet darum, zum Tagesordnungspunkt einige einleitende Erläuterungen geben zu dürfen. Ziel sei es, eine Grundsatzentscheidung zu diesem Thema mit längerer Gültigkeit zu treffen, da sie seit Jahren ständig in der Diskussion sei, aber keine Änderungen oder Verbesserungen in Sicht gewesen seien. Bereits beim Neujahrsempfang habe er seine Absicht bekundet, eine entsprechende Grundsatzentscheidung herbeizuführen.

 

Seit Jahren gebe es unterschiedlichste Vorstellungen, die jedoch meist nicht sehr konkret definiert oder mit belastbaren Finanzzahlen hinterlegt gewesen seien. Der Stadthallen-Workshop habe eine auch auf überregionalem Terrain konkurrenzfähige Ideallösung vorgestellt. Zwischenzeitlich liege auch die schriftliche Mitteilung der Bezirksregierung vor, dass auf Grund der finanziellen Lage in absehbarer Zeit nicht mit einer Bezuschussung zu rechnen sei. Die große Lösung hätte ca. 11 Mio Euro gekostet. Hierzu hätte ein Zuschussvolumen von ca. 4,5 Mio Euro theoretisch im Raum gestanden, die allerdings realistisch nicht einkalkuliert werden konnten.

 

Das letzthin vorgestellt Symbios-Gutachten habe für die Stadt Erkelenz letztlich eine Lösung zwischen Minimal- und Maximal-Szenario vorgeschlagen. Unter Grundsatzentscheidung verstehe er, dass der Stadtrat letztlich klar definieren müsse, was in Erkelenz in dieser Sache gewollt sei. Hierbei sei zu beantworten, welche Ausstattung die Halle haben und für welche Veranstaltungen das Projekt vorgehalten werden solle sowie was man an eigenen finanziellen Mitteln einbringen könne und wolle.  Auch seien Fragen zu beantworten, was der Stadt Erkelenz die Kultur und die Unterstützung des Vereinslebens wert sei und inwieweit man Kompromisse machen wolle, auch vor dem Hintergrund wirtschaftlicher Gesichtspunkte eines möglichen Betreibers.

 

Aus der wirtschaftlichen Warte der Stadt gesehen, sei die jetzige Lösung die günstigste. Der Pächter komme all seinen finanziellen Verpflichtungen nach und könne dies auch tun, weil er sich auf ein bestimmtes Angebot beschränke. Viele Vereine seien aber nicht mehr mit der Situation zufrieden; man habe Veranstaltungen verloren und könne nur schwer neue – wie zuletzt nur durch seine intensive Intervention möglich (Baumesse) – gewinnen. Künstler, Musiker und Vereine beklagten sich sehr über unzureichende Ausstattung und Serviceangebot der Halle. Das Restaurant sei leider fast ungenutzt.

 

Um dem Rat konkrete Anhaltspunkte zur Entscheidung geben zu können, habe er den Techn. Beig. Anfang des Jahres gebeten, eine Projektstudie für eine auf den Erkenntnissen von Symbios fußende Lösung zu erstellen. Die Lösung beziehe sich auf den jetzigen Standort, weil dieser wahrscheinlich aus städteplanerischer Sicht, aus Kostenüberlegungen und wegen der Sekundäreffekte auch Vorteile habe.

 

Bürgermeister Jansen betont, dass diese Studie veränderbar sei und keine Festlegung der Standards beinhalte. Sie sei keine Beschlussvorlage. Alle Varianten seien offen. Er bitte darum, dass von den angekündigten anderen Möglichkeiten bald konkrete Daten vorgelegt würden, damit diese auch in die Entscheidung einfließen könnten. Als großer Problembereich sei die Betreiberform zu sehen. Ein Investor sei schnell gefunden, wenn über eine garantierte Mietdauer von 15 Jahren die Investitionskosten gedeckt seien. Die Frage sei, wie sich Betreiber und Stadt Erkelenz über die Investitionskosten und Betreiberkosten einigen könnten.  Erst wenn definiert sei, welches Angebot man haben wolle, könnte man in die Detailgespräche mit möglichen Investoren und Betreibern eintreten. Derzeit hätte man mit einigen Interessenten bereits Gespräche geführt, die aber für sich die unterschiedlichsten Vorstellungen geäußert hätten.

 

Er bittet, möglichst bis zur nächsten Ratssitzung möglichst klare Vorstellungen zu äußern und mögliche Alternativen mit konkreten Finanzvorschlägen aufzuzeigen. Sodann bittet er Techn. Beig. Lurweg um Vorstellung seiner Projektskizze mit dem Titel: Umbau Stadthalle Erkelenz, ein Lösungsansatz!?

 

Techn. Beig. Lurweg erläutert sodann das Anforderungsprofil für einen Umbau mit den nachfolgenden Aspekten

 

-          möglichst Erhalt eines großen Teiles der Bausubstanz

-          Erhöhung der Besucherkapazität in der Halle

-          zeitgemäße Ausstattung der Halle (Technik, Bestuhlung)

-          Verbesserung der Erschließungsituation und Anlieferung

-          Schaffung eines vernünftigen Foyers, Garderobe, WC, Räume für

 Infrastruktur etc.

 

-     Erneuerung der Bühnen-Nebenräume

-     Vergrößerung der Bühne

-     Mehrzwecknutzung/ räume

-     Erhalt des Restaurantbereiches

 

Anhand von Planunterlagen erläutert er den vorhandenen Bestand sowie durch ein Überblenden der Bestandspläne mit Plänen der Projektskizze Vorschläge des Umbaus. Hierbei geht er auf die Möglichkeit ein, die Bühne vom bisherigen Standort auf die gegenüberliegende Hallenseite zu verlagern, den Restaurantbereich zu erhalten, einen Erweiterungsbereich hinter der neuen Bühne für Mehrzwecknutzungen zu schaffen sowie ein neues Untergeschoss unter dem neuen Foyer zu bauen. Hierbei werden die verschiedenen Vorschläge als mögliche Bausteine dargestellt.

 

Zum Ende des Vortrages von Techn. Beig. Lurweg ergänzt Bürgermeister Jansen, dass alles offen sei. Entsprechende Definitionen seien noch zu finden. Hierbei müssten jedoch die Kostenaspekte im Auge behalten werden. In der Sitzung im Juni d. J. solle überdies über den gemeinsamen Antrag der CDU/FDP zur Angelegenheit beraten und entschieden werden.

 

Stv. Fraktionsvorsitzender Dederichs ist der Auffassung, dass man das Pferd von hinten aufzäume. Seiner Ansicht nach müssten zuerst Grundsatzentscheidungen getroffen werden, z. B. über die Frage, für welche Veranstaltungen man die Halle benötige und wie es mit der Investorenfrage aussehe. Er fordert ein Konzept dazu, wer die Halle später nutzen solle. Vor dem Hintergrund des Baues einer Vierfachsporthalle mit entsprechendem Finanzbedarf rate er, nicht alles zur gleichen Zeit realisieren zu wollen.

 

Fraktionsvorsitzender Kehren dankt Techn. Beig. Lurweg für die Mühe, die er sich mit der Projektskizze gemacht habe. Er wünsche sich jedoch einen Anhaltspunkt zu den Kosten. Im Hinblick auf mögliche Investoren und Betreiber sei festzuhalten, dass der Umbau von deren Anforderungen stark abhängig sei. Über die Zahl der Zuschauerplätze sei noch zu diskutieren. Man müsse sich fragen, was man finanziell für die Angelegenheit aufbringen könne und ob man mit oder ohne Investor voranschreiten solle. Den Fraktionen sollten die Vorschläge möglichst bald als Basis zur weiteren Beratung zugeleitet werden.

 

Auch Fraktionsvorsitzender Steingießer dankt Techn. Beig Lurweg für die hervorragende Studie. Es komme nun darauf an, festzustellen, was ein Umbau koste. Es sei noch viel Arbeit zu bewältigen. Bezüglich der gastronomischen Nebenräume bittet er in der Planung zu berücksichtigen, dass hier nur Bereiche abgedeckt werden, die nicht bereits an anderer Stelle in der Gastronomie in Erkelenz vorgehalten würden, um nicht eine zusätzliche Konkurrenzsituation zu schaffen.

 

Ausschussmitglied Thies schließt sich den Ausführungen von stv. Fraktionsvorsitzenden Dederichs an und bezeichnet die Studie von Techn. Beig. Lurweg als Denkanstoß. Man müsse jedoch auch die Folgekosten im Auge behalten. Die Standortfrage solle offen bleiben. Er sehe sich wegen der Kürze der Zeit nicht im Stande, bis zum Juni eine entsprechende Entscheidung treffen zu können.

 

Techn. Beig. Lurweg führt zum Kostenaspekt aus, dass eine Maximallösung mit ca. 10 bis 11 Mio Euro veranschlagt worden sei. Wären hierzu Fördermittel gewährt worden, so wäre immerhin noch eine Summe von 5 bis 6 Mio Euro von der Stadt zu finanzieren gewesen. In Bezug auf seine Studie unterstreicht er nochmals, dass es sich um Bausteine handele, die je nachdem, ob man sie realisieren wolle oder nicht, kostenwirksam werden könnten. Vor diesem Hintergrund könne man eine Aussage zu den Kosten deshalb derzeit nicht machen. Ein genaues Umbauprofil sei noch festzulegen. Dann könne man sich auch zu der Frage der Kosten äußern. Man könne jedoch sicher sagen, dass man zu dem eingangs von ihm genannten Eigenanteil bei einem Maximalprojekt bei Abzug der genannten Fördersumme bei seiner Projektstudie allemal auskommen könnte.

 

Fraktionsvorsitzende Schirrmeister-Heinen ist der Auffassung, dass zuerst Grundsatzentscheidungen, z. B. zur Größe der Halle, getroffen werden müssten. Der Hauptausschuss sei hier als Diskussionsplattform nicht so gut geeignet. Man solle hierzu ein anderes Gremiun/eine andere Gruppe mit interfraktioneller Besetzung schaffen.

 

Bürgermeister Jansen trägt hierzu vor, dass eine solche Arbeitsgruppe sicherlich kommen müsse.

 

Ausschussmitglied Schablitzky sieht in der Projektstudie von Techn. Beig. Lurweg eine Maximum, kein Optimum. Man solle zuerst sagen, wie viel man auszugeben, bereit sei.

 

Ausschussmitglied Schmitz ist der Meinung, dass nicht die Wünsche des Investors im Mittelpunkt stehen sollten sondern der Bedarf der Stadt Erkelenz. Dass etwas unternommen werden müsse, sei für ihn unstreitig. Die Studie von Techn. Beig. Lurweg komme dem bekannten Bedarf entgegen.

 

Ausschussmitglied Musch ist der Meinung, dass das Gespräch mit den tatsächlichen Nutzern zu suchen sei. Es müsse für die Stadt eine auf lange Jahre gesehen optimale Lösung herauskommen.

 

Fraktionsvorsitzendem Hübgens gefällt die Projektstudie von Techn. Beig. Lurweg besser, als das was vorher vorgestellt worden sei. Trotzdem müsse man zuerst wissen, was der Umbau kosten dürfe.

 

Nachdem keine weiteren Wortmeldungen mehr vorliegen, stellt Bürgermeister Jansen fest, dass man sich jetzt im konkreten Entscheidungsprozess befinde. Er dankt allen für die gute Diskussion in der Angelegenheit.

Beschluss:

Beschluss:

 „Die Mitglieder des Hauptausschusses nehmen die Überlegungen zum Umbau der Stadthalle in Form der vorgestellten Projektskizze zur Kenntnis.“