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Auszug - Information zum Planfeststellungsverfahren der B 221n, Ortsumgehung Wassenberg (gegebenenfalls empfehlende Beschlüsse)  

 
 
12. Sitzung des Bezirksausschusses Gerderath
TOP: Ö 3
Gremium: Bezirksausschuss Gerderath Beschlussart: zur Kenntnis genommen
Datum: Do, 08.10.2009 Status: öffentlich/nichtöffentlich
Zeit: 19:30 - 21:50 Anlass: Sitzung
A 10/081/2009 Information zum Planfeststellungsverfahren der B 221n, Ortsumgehung Wassenberg (gegebenenfalls empfehlende Beschlüsse)
   
 
Status:öffentlich  
Federführend:Haupt- und Personalamt   
 
Wortprotokoll
Beschluss
Abstimmungsergebnis

Ausschussvorsitzender RH Schmitz erklärt nochmals, dass der Plan (Zeichnungen und Erläuterungen) noch bis zum 16

Ausschussvorsitzender RH Schmitz erklärt nochmals, dass der Plan (Zeichnungen und Erläuterungen) noch bis zum 16. Oktober 2009 in der Stadtverwaltung Erkelenz zur allgemeinen Einsichtnahme öffentlich ausliege. Jeder könne bis spätestens zwei Wochen nach Ablauf der Auslegungsfrist, das sei bis einschließlich zum 30. Oktober 2009, bei der Bezirksregierung Köln oder bei der Stadtverwaltung Erkelenz Einwendungen gegen den Plan schriftlich oder zur Niederschrift erheben.

 

Ausschussvorsitzender RH Schmitz teilt weiter mit, dass man schon öfters im Bezirksausschuss über das geplante Vorhaben gesprochen habe. Er bittet Ausschussmitglied SKB London, den Sachverhalt darzustellen und die Planunterlagen zu erläutern.

 

Ausschussmitglied SKB London berichtet, dass im Linienbestimmungsverfahren die Stadt Erkelenz für die Querung des Weidbruchweges und der Gemeindestraße Vossem/Myhlerfeld mit der B 221 jeweils eine Brücke gefordert habe. Diese zwei Brücken seien auch in den bisher bekannten Plänen dargestellt worden. Auf den nun im Planfeststellungsverfahren ausliegenden Plänen fehle die Überführung Vossem/Myhlerfeld über die B 221 n.

 

Des Weiteren habe die Stadt Erkelenz im Linienbestimmungsverfahren für die B 221 n im eigenen Stadtgebiet eine Führung in Tieflage gefordert. Dieser Aufforderung sei in einem Teilbereich in Höhe Vossem/Eckartshof nicht entsprochen worden.

 

Die im Vorfeld des Planfeststellungsverfahrens bekannt gewordene Verschwenkung der Trasse der B 221 n in östlicher Richtung zu Ungunsten eines Teilbereiches von Vossem und besonders der Bewohner des Eckartshofes und der unmittelbar in der Nähe wohnenden Menschen, hat der Rat der Stadt Erkelenz in seiner Sitzung am 22.09.2004 einstimmig abgelehnt. Durch diese Trassenverschiebung sei auch die Bewirtschaftung des denkmalgeschützten Bauernhofes erheblich eingeschränkt.

 

Ausschussmitglied SKB Hoffmann erklärt, dass über die Vossemer Straße und die Straße Vossem/Myhlerfeld die Buslinien 405 und 407 führen. Des Weiteren erklärt er, dass die im jetzigen Plan vorgesehene Verbindung der Straße Myhlerfeld zur Brücke Weidbruchsweg/Myhlerfeld für große Gelenkbusse nicht befahrbar sei.

 

Ausschussmitglied RH Blumenhofen regt eine Fragerunde für die Gäste an. Der Ausschuss ist damit einverstanden. Einige Bürger melden sich zu Wort. Die anschließende Diskussion führt zu dem Ergebnis, dass man beide Brücken fordert.

 

Beschluss (als Empfehlung an die Verwaltung):

 

„Der Bezirksausschuss Gerderath fordert nach wie vor den Bau von zwei Brücken. Einmal am Weidbruchsweg und einmal an der Gemeindestraße Vossem/Myhlerfeld.“

 

Abstimmungsergebnis: einstimmig

 

Der Bezirksausschuss Gerderath begründet dies wie folgt: Beide Straßen sind viel genutzte Verbindungsstraßen für die Gerderather und Myhler Bürger. Die geplante Einmündung vor der Brücke „Weidbruchsweg“ ist unübersichtlich und ist insbesondere für den Radverkehr und für die Kinder eine Gefahrenstelle.

 

Die Straße zwischen Vossem und Myhlerfeld habe besondere Bedeutung, und zwar werden die Buslinien 405 und 407 hierüber geführt und hat große Bedeutung für die Bewohner von Gerderath, Vossem (20 Kinder), Myhlerfeld und Myhl. Durch das Fehlen der Brücke ist der Busverkehr – nach Meinung des Bezirksausschusses Gerderath – nicht aufrecht zu erhalten. Der in den Planunterlagen vorgesehene Knotenpunkt Weidbruchsweg/Verbindungsstraße Vossem/Myhl ist für die Benutzung durch 18 m lange Gelenkbusse nicht ausreichend dimensioniert. Weiterhin sind diese Busse dann gezwungen, den Kreisverkehr „Myhlerfeld“ im 270-Grad-Winkel zu durchfahren. Dafür ist der Kreisverkehr ebenfalls nicht geeignet. Weiterhin ist zu sagen, dass insbesondere Autofahrer aus dem nördlichen Teil Gerderaths diese Gemeindestraße nutzen, um nach Wildenrath und Birgelen zu fahren, wie auch nach Wassenberg und Richtung Heinsberg.

 

Westlich und östlich der B 221 n liegen größere landwirtschaftlich genutzte Flächen. Deshalb wird diese Verbindungsstraße von landwirtschaftlichen Fahrzeugen wesentlich stärker als der Weidbruchsweg befahren. Das Fehlen der Brücke zwischen Vossem und Myhlerfeld erhöht den Verkehr auf dem Weidbruchsweg. Da dort die örtlichen Sport- und Tennisplätze liegen, wird diese Straße von vielen Kindern genutzt bzw. überquert. Höheres Verkehrsaufkommen bedeutet auch erhöhtes Gefahrenpotenzial.

 

Ausschussvorsitzender RH Schmitz trägt eine weitere Forderung des Bezirksausschusses Gerderath in dieser Angelegenheit vor, und zwar die Beibehaltung der alten Linienführung. Dies sei auch im Ratsbeschluss vom 22.09.2004 gefordert worden. Nach kurzer Diskussion hält man an dieser Forderung fest.

 

Beschluss (als Empfehlung an die Verwaltung):

 

„Der Bezirksausschuss Gerderath fordert weiterhin die Beibehaltung der 1998 festgelegten Linienführung und die Tiefenlage für das kurze Teilstück, das noch niveaugleich bzw. leicht über Niveau geplant ist.“

 

Abstimmungsergebnis: einstimmig

Der Bezirksausschuss Gerderath begründet dies wie folgt: Durch das Verschieben der Trasse in die unmittelbare Nähe des denkmalgeschützten Eckartshofes sind die Bewohner des Hofes und der nahe gelegenen Gebäude erheblich höherer Lärmbelastung ausgesetzt, als dies bei der alten Linienführung der Fall war. Dies gilt mit Einschränkung auch für einen Teilbereich von Vossem. Durch die in unserer Gegend vorherrschenden Westwinde verstärkt sich diese unangenehme Folge noch. Diese Benachteiligung für die betroffenen Bürger ist zu beheben.

Durch das Heranrücken der B 221 n an den Eckartshof ist die Bewirtschaftung dieses Betriebes erschwert. Diese Nachteile sind zu beseitigen, damit kein zusätzlicher landwirtschaftlicher Verkehr in der Ortslage Vossem entsteht und auch in Zukunft kein Viehtrieb über öffentliche Straßen nötig wird.

Ausschussvorsitzender RH Schmitz trägt eine weitere Anregung des Bezirksausschusses Gerderath vor: Um die landwirtschaftlichen Transporte und besonders die überdimensionalen Erntemaschinen weitestgehend aus den Ortslagen fernzuhalten, ist eine Flurbereinigung sehr wünschenswert. Ein angepasstes Wirtschaftswegenetz hat dabei für den landwirtschaftlichen Verkehr lenkende Funktion.

 

Ausschussvorsitzender RH Schmitz bedankt sich anschließend für das rege Interesse und Erscheinen der Gäste.