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Auszug - Antrag der Fraktion Bündnis 90/DIE GRÜNEN vom 13.02.2006 auf Weiterentwicklung einer Kindertagesstätte zum Familienzentrum  

 
 
3. Sitzung des Jugendhilfeausschusses
TOP: Ö 5
Gremium: Jugendhilfeausschuss Beschlussart: ungeändert beschlossen
Datum: Di, 21.03.2006 Status: öffentlich/nichtöffentlich
Zeit: 18:00 - 20:15 Anlass: Sitzung
Raum: Sitzungssaal des Rathauses
Ort: Johannismarkt 17, 41812 Erkelenz
A 51/029/2006 Antrag der Fraktion Bündnis 90/DIE GRÜNEN vom 13.02.2006 auf Weiterentwicklung einer Kindertagesstätte zum Familienzentrum
   
 
Status:öffentlich  
Federführend:Amt für Kinder, Jugend, Familie und Soziales   
 
Wortprotokoll
Beschluss
Abstimmungsergebnis

Erster Beig

Erster Beig. Dr. Gotzen erklärt, dass sich Antrag der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen vom 13.02.2006 mit der Vorbereitung der Verwaltung auf die Sitzung decke. Die Ratsfraktion Bündnis 90/Die Grünen hätten beantragt, der Jugendhilfeausschuss möge die Verwaltung beauftragen, die Zulassung einer Kindertagesstätte zur Teilnahme am Pilotprojekt  „Weiterentwicklung einer Kindertagesstätte zum Familienzentrum“ des Landes NRW zu beantragen. Weiterhin möge die Verwaltung beauftragt werden, eine Tageseinrichtung für Kinder auszuwählen, die den Anforderungen an das Pilotprojekt entspräche, die Einrichtung bei der Entwicklung zum Familienzentrum zu begleiten und die Erfahrungen, die in der Pilotphase gemacht würden, allen weiteren interessierten Einrichtungen zur Verfügung zu stellen.

 

Die Landesregierung habe sich zum Ziel gesetzt, Nordrhein-Westfalen zum kinder- und familienfreundlichsten Land in Deutschland zu machen, denn Kinder bedeuteten Zukunft. Einrichtungen und Angebote zur Förderung der Kinder sollten weiter entwickelt werden, denn der gesellschaftliche Wandel habe auch neue Anforderungen an die Bildung und Erziehung von Kindern mit sich gebracht. Familienzentren sollten entwickelt werden, weil Eltern und Kinder in wachsendem Maße Unterstützung bei der Bewältigung der an sie gestellten Anforderungen bräuchten. Dazu gehöre vor allem eine kontinuierliche Förderung in den frühen Lebensjahren. Den Eltern solle daher so früh wie möglich die erforderliche Hilfe und Unterstützung umfassend, zielgenau und vor allem unmittelbar zuteil werden. Das werde am besten erreicht, wenn die Eltern dort abgeholt würden, wo ihre Kinder betreut würden, nämlich in den Tageseinrichtungen für Kinder.

 

Kindertageseinrichtungen seien besonders geeignet über Bildung, Erziehung und Betreuung von Kindern hinaus auch als Orte der Familienförderung zu wirken. Sie seien wohnortnah erreichbar und erführen eine große Akzeptanz durch die Eltern. Es könnten Eltern angesprochen werden und frühzeitig Hilfe erfahren. Deshalb sollten die Kindertageseinrichtungen zu Familienzentren weiterentwickelt werden. Sie sollten zu einer Qualitätssteigerung in der frühkindlichen Bildung und Förderung beitragen, Eltern bei der Wahrnehmung ihrer Bildungs- und Erziehungsaufgabe stärken sowie die Vereinbarkeit von Familie und Beruf sichern.

 

Eine Voraussetzung sei aber, dass die vorhandenen Angebote vor Ort stärker als bisher miteinander vernetzt und durch die Kindertageseinrichtung gebündelt würden. Um dies zu gewährleisten, sollten die Familienzentren mit anderen Anbietern geeigneter und bedarfsorientierter Hilfsangebote für Familien zusammen arbeiten. Die Zusammenarbeit solle frühe Beratung, Information und Hilfe in allen Lebensphasen ermöglichen und Eltern über die Alltagsnähe der Kindertageseinrichtung entsprechende Angebote leicht und niederschwellig zugänglich machen.

 

Schließlich könne ein Familienzentrum auch zu einem Ort der Begegnung zwischen den Generationen werden.

 

Darüber hinaus biete die Einrichtung von Familienzentren Kommunen und Trägern die Möglichkeit, eventuell durch den demografischen Wandel in den Kindertageseinrichtungen freiwerdende Ressourcen für diese neue Aufgabe zu nutzen.

 

Ziel der Landesregierung sei es, im ganzen Land flächendeckend Familienzentren einzurichten. In einer Umsetzungsphase, die sich vom 31. März 2006 bis zum 31. März 2007 erstrecke, solle in jedem Jugendamtsbezirk Nordrhein-Westfalens eine Kindertageseinrichtung zu einem Familienzentrum weiterentwickelt werden.

 

Interessierte Einrichtungen würden deshalb ermutigt, sich um Aufnahme in die durch ein Kompetenzteam des Landes NW begleitete Pilotphase bis zum 31. März diesen Jahres beim Ministerium für Generationen, Familie, Frauen und Integration des Landes NRW zu bewerben.

 

Kurz nach Bekanntwerden der Konzeption des Modellprojektes habe in der Verwaltung ein Abstimmungsprozess, an dem unter anderem ein Mitarbeiter des Institutes für Soziale Arbeit e. V. - ISA -  teilgenommen habe, mit dem Ziel, der Beteiligung an diesem Pilotprojekt, stattgefunden.

 

Der Verwaltung erscheine es wichtig, dass beim Aufbau eines Familienzentrums Ortsnähe gegeben sei, um den Familien einfache und kurze Wege zu bieten, um kinderbetreuungs- und familienorientierte Angebote örtlich gut erreichbar und aus einer Hand in Anspruch nehmen zu können. Dabei sollten bestehende Strukturen genutzt und den lokalen Erfordernissen angepasst werden. Das zu entwickelnde Familienzentrum solle Beratung, Bildung, Informationen und Hilfe für Familien in verschiedenen Lebensphasen und Problemlagen bieten. Durch die gewohnte Nähe im Alltagsgeschehen,  der Bekanntheit der Erzieherinnen und des vorhandenen Vertrauens in die Tageseinrichtungen für Kinder seien Familien leichter zu erreichen. Dies gelte auch für die Integration von Familien mit Migrationshintergrund.

 

Die Verwaltung beabsichtige, die Einrichtung eines solchen Familienzentrums in der kombinierten städtischen Tageseinrichtung für Kinder, Westpromenade. Die fachliche Begleitung der Einrichtung werde durch die Fachberaterin für die städtischen Tageseinrichtungen für Kinder, Frau Lauten, kontinuierlich erfolgen. Die vorgesehene Einrichtung biete sich aufgrund ihrer zentralen Lage in der Innenstadt und ihrer großzügigen räumlichen Möglichkeiten zur Einrichtung eines Familienzentrums an. Mit der Leiterin der Einrichtung, Frau Taugs-Blumenhofen, seien bereits die ersten Ansätze für ein Konzept des Familienzentrums besprochen worden.

 

Als erste Ansätze in der Konzeptionierung seien mit der Leiterin abgestimmt

 

-         Ausbau des Beratungsangebotes,

-         Weiterentwicklung des Angebotes zur Elternbildung,

-         Ausbau der Möglichkeiten zum Austausch und Begegnung von und mit Eltern,

-         Förderung der Sprachkompetenz der Kinder

 

worden.

 

In der vorgenannten Einrichtung würden bereits seit einiger Zeit einige der vorgenannten Maßnahmen mit gutem Erfolg angeboten.

 

Die Sprachfördermaßnahme für Kinder mit Migrationshintergrund solle intensiviert und ausgebaut werden. Die Einrichtung beteilige sich seit einigen Monaten an der Erprobung eines Tests zur Sprachstandserfassung für Kinder ohne Migrationshintergrund durch das Sozialpädagogische Institut (SPI). Außerdem sei im letzten Kindergartenjahr ein Elterntraining durch das Deutsche Rote Kreuz angeboten worden.

 

Auf der Basis dieser Angebote, die sicherlich noch ausgebaut werden könnten und in die Angebotsstruktur der Einrichtung fest verankert werden könnten, sei beabsichtigt, die Vernetzung mit möglichen Kooperationspartnern auszubauen und bedarfsorientierte Hilfen in dem Familienzentrum zu installieren.

 

Die Verwaltung bitte deshalb, sie zu beauftragen, die Aufnahme der kombinierten städtischen Tageseinrichtung für Kinder, Westpromenade, zur Teilnahme am Pilotprojekt des Landes Nordrhein-Westfalen zu beantragen, die Einrichtung bei der Entwicklung zum Familienzentrum zu begleiten und die Erfahrungen, die in der Pilotphase gemacht würden, allen weiteren interessierten Einrichtungen in der Stadt Erkelenz zur Verfügung zu stellen.

 

Erster Beig. Dr. Gotzen beantworte die durch den Ausschuss gestellten Fragen bzw. Anregungen.

Beschluss (in eigener Zuständigkeit):

Beschluss (in eigener Zuständigkeit):

„Die Verwaltung wird beauftragt, die Aufnahme der kombinierten städtischen Tageseinrichtung für Kinder, Westpromenade, in das Piolotprojekt des Landes Nordrhein-Westfalen „Weiterentwicklung einer Kindertagesstätte zum Familienzentrum“ zu beantragen, die Einrichtung bei der Entwicklung zum Familienzentrum zu begleiten und die Erfahrungen, die in der Pilotphase gemacht werden, allen weiteren interessierten Einrichtungen in der Stadt Erkelenz zur Verfügung zu stellen.“

Abstimmungsergebnis: einstimmig

Abstimmungsergebnis: einstimmig