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Vorlage - III/089/2020  

 
 
Betreff: Energiebericht 2019
Status:öffentlich  
Federführend:Dezernat III   
Beratungsfolge:
Ausschuss für Bauen, Betriebe, Klimaschutz und Umwelt Entscheidung
18.11.2020 
1. Sitzung des Ausschusses für Bauen, Betriebe, Klimaschutz und Umwelt ungeändert beschlossen   

Sachverhalt
Beschlussvorschlag
Finanzielle Auswirkungen
Anlage/n
Anlagen:
Energiebericht 2019  

Tatbestand:

Seit dem Jahre 1998 wird im Rahmen des seit 1993 bestehenden kommunalen Energiemanagements vom Hochbauamt eine kontinuierliche Erfassung und Auswertung aller Energieverbräuche durchgeführt. Viele Kommunen, auch in NRW, wissen bis heute nichts oder nur wenig über Ihre Hauptenergieverbraucher und haben keine kontinuierliche Erfassung. Umso wichtiger werden die kontinuierliche Fortsetzung und der Ausbau des Energiemanagements in den nächsten Jahren sein. Hier soll zukünftig vermehrt eine automatisierte Datenübertragung und EDV- gestützte Erfassung erfolgen. Dazu ist neben einer sukzessiven Umrüstung der Zähler der Umstieg auf eine entsprechende Software vorgesehen, die im Rahmen der Klimaschutzaktivitäten der Stadt Erkelenz finanziell gefördert wird.

 

Die Daten des Energieberichtes 2019 beruhen auf den tatsächlich erfassten Verbrauchsdaten des Jahres 2019. Durch die Rechnungslegung der Versorgungsunternehmen erhält die Stadt Erkelenz die Jahresrechnungen erst teilweise in der Mitte des laufenden Jahres, um dann die Daten für den Energiebericht aufzubereiten. In allen Erfassungsbereichen konnten die kompletten Jahresverbräuche ausgewertet werden.

 

Das Jahr 2019 ist vom Verlauf her insgesamt wieder als sehr warmes Jahr in die Statistik eingegangen. Gegenüber dem langjährigen Mittel bei den vom deutschen Wetterdienst Essen ermittelten Gradtagszahlen für die Witterungsbereinigung  ergibt sich nur eine geringfügige Veränderung an Heiztagen (Tage unter 15° C) insgesamt und rund 6% mehr Heiztage als im Jahr 2018. Der Jahresbeginn zeichnete sich durch niedrige Temperaturen im Januar und ein relativ kaltes Frühjahr aus. Der erneute „Supersommer“, ein milder Herbst und ein später Wintereinbruch im Jahresverlauf führten dazu, dass der tatsächliche Heizenergieverbrauch ähnlich wie im Vorjahr bei rund 12,9  Millionen kWh liegt.

 

Der witterungsbereinigte Heizenergieverbrauch als Vergleichswert stieg allerdings im dritten Jahr hintereinander leicht an und lag im Jahr 2019 bei rund 15,5  Millionen kWh. Einhergehend stieg auch der CO²-Ausstoß der bereinigten Heizenergie von 3.772  Tonnen im Vorjahr leicht auf 3.792 Tonnen im Jahr 2019 an. Seit 1993 konnte eine Reduzierung des CO²-Ausstoßes bei der witterungsbereinigten Heizenergie um Stand 2018 um 48 % erreicht werden.

 

Der Stromverbrauch einschließlich Straßenbeleuchtung lag in 2019 absolut bei ca. 6,6 Millionen kWh. Er ist damit gegenüber dem Vorjahr deutlich um 325.000 kWh gestiegen und liegt damit wieder auf dem Stand von 2017. Das korrespondiert auch mit einer gestiegenen installierten elektrische Leistung (hier im Sonderkundenbereich) der kommunalen Gebäude und Anlagen, was wiederum mit den gestiegenen Anforderungen an die Haustechnik zu begründen ist. Die Bruttogrundfläche der einbezogenen Gebäude liegt konstant ungefähr auf dem Niveau des Vorjahres bei 165.000 m². Die Hauptsteigerung beim Stromverbrauch ist durch den Abwasserbetrieb begründet, der neben der Kläranlage mittlerweile auf Grund der prosperierenden Siedlungsentwicklung 110 zusätzliche Abwasserbetriebsstellen betreut. Die Verbrauchswerte sind im Bereich des Abwasserbetriebes zusätzlich auf Grund der Witterungsbedingungen stark schwankend.   

 

Die Verbrauchswerte im Bereich Straßenbeleuchtung sind in den Jahren 2016, 2017 und 2018 bereits durch das Sanierungskonzept und den Austausch alter HQL-Technik zu LED-Technik deutlich gesunken. Dieser Trend setzt sich leider im Jahr 2019 nicht mehr so fort. Der Verbrauch liegt im Jahr 2019 bei rund 1,17 Mio. kWh und ist gegenüber dem Vorjahr 2018 nur ganz geringfügig gesunken. Obwohl die Verbräuche im Bereich der Straßenbeleuchtung häufig witterungsbestimmt sind, hat das unterschiedliche Ursachen. Hier ist in erster Linie die Einschaltung der kompletten Beleuchtung in den 5 Umsiedlungsorten im Jahr 2019 zu nennen, die vor dem Hintergrund der besonderen Situation erfolgte. Vorher gab es dort ebenfalls die punktuelle Nachtbeleuchtung. Darüber hinaus wurden im Sanierungsprogramm vermehrt Leuchten in Bereichen ausgetauscht, bei denen die punktuelle Nachtbeleuchtung bestand. Die neue LED-Beleuchtung brennt, wenn auch auf 30 % reduziert, nachts durch. Dadurch sind die Einspareffekte nicht mehr so hoch. In den nächsten Jahren ist darüber hinaus mit weiter steigender Anzahl von Beleuchtungspunkten in den Neubaugebieten zu rechnen.

 

Der CO²-Ausstoß aller städtischen Gebäude und Anlagen bezogen auf die witterungsbereinigte Heizenergie und den Strom liegt insgesamt für das Jahr 2019 bei 3.792 Tonnen und ist damit gegenüber dem Vorjahr leicht um 20 Tonnen gestiegen. Durch die Belieferung nahezu aller städtischen Liegenschaften mit Öko-Strom aus erneuerbaren Energien fällt statistisch im Strombereich kein CO² Ausstoß mehr an. Seit 1993 konnte eine Reduzierung des CO²-Austoßes aller städtischen Gebäude und Anlagen von insgesamt ca. 66 % (Stand 2019) erreicht werden.

 

Der Wasserverbrauch ist im Jahr 2019 leicht um 2% auf 88.100 cbm gestiegen. Größere Einsparungen sind in dem Verbrauchsbereich allerdings nicht mehr zu erwarten. Bei allen Sanierungsmaßnahmen vor allem von Umkleiden im Sportbereich und Turnhallen werden auf Grund der Vorschriften im Hygienebereich nur noch Armaturen mit Selbstspülfunktion eingesetzt, die natürlich zu erhöhten Verbrauchswerten führen.

 

Die Gesamtkosten für Energie und Wasser betrugen im Jahr 2019 absolut ca. 2,21 Millionen Euro und sind damit gegenüber 2018 um rund 85.000 Euro gestiegen.

 

Die wesentlichen Eckdaten des Energieberichtes werden in der Sitzung vorgestellt. Ein Abruf der Daten ist dann auch über die Internetseite www.erkelenz.de unter dem Aufgabenbereich des Hochbauamtes abrufbar.


Beschlussentwurf (in eigener Zuständigkeit:)

Der Ausschuss für Bauen, Betriebe, Klimaschutz und Umwelt nimmt den Energiebericht 2019 zur Kenntnis.


Finanzielle Auswirkungen:

Für das Jahr 2020 sind im Haushaltsplan Gesamtkosten von ca. 2,2 Millionen Euro eingeplant, die nach bisherigem Jahresverlauf ausreichend sein werden. In der mittelfristigen Finanzplanung sind für die nächsten Jahre keine nennenswerten Steigerungen eingeplant.


Anlage:

Energiebericht 2019

Anlagen:  
  Nr. Name    
Anlage 1 1 Energiebericht 2019 (1130 KB)