Beschlussvorlage - A 66/030/2004
Grunddaten
- Betreff:
-
Regenrückhaltebecken und Straßenerneuerung Wilhelmstraße zwischen Freiheitsplatz und Tenholter Straße
- Status:
- öffentlich (Vorlage abgeschlossen)
- Vorlageart:
- Beschlussvorlage
- Federführend:
- Amt 66 - Tiefbauamt / Städtischer Abwasserbetrieb
- Bearbeitung:
- Anne Traichel
Beratungsfolge
Status | Datum | Gremium | Beschluss | NA |
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●
Erledigt
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Bau- und Betriebsausschuss
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Entscheidung
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09.12.2004
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Tatbestand
Tatbestand:
Die
Fahrbahn der Wilhelmstraße zwischen Freiheitsplatz und Tenholter Straße ist
gerissen, an den Rändern ausgeschlagen und die Entwässerung funktioniert nur,
weil das Wasser langsam durch die maroden Rinnen sickert. Die Nebenanlagen
bestehen aus alten zum Teil an den Bäumen durch Wurzeln angehobenen
Gehwegplatten. Es fehlt ein Radweg.
Die
Erneuerung dieses Straßenabschnitt wurde bislang zurückgestellt, weil
einerseits die Baumaßnahmen an der Tenholter Straße und danach an der Kölner
Straße und am Konrad-Adenauer-Platz vorrangig waren und andererseits aufgrund
der Ergebnisse des Generalentwässerungsplanes große Kanalbauarbeiten in diesem
Bereich anstehen.
Die
Ergebnisse des Generalentwässerungsplanes zeigen, dass der Kanalnetzstrang
Richtung Tenholter Straße nicht mehr den hydraulischen Ansprüchen der
Stadtentwässerung entspricht. Es kommt zu nicht hinnehmbaren Abwasseraustritten
im Wohnbereich Hagelkreuz und an der Gewerbestraße Süd. Ausschlaggebend für
diese Überlastungen ist die Höhe des Einstaus des Rückhaltesystems RRK
Westpromenade und im Eiprofil-Staukanal in der Wilhelmstraße.
Um
die Einstauhöhe, die bei 97,00 müNN liegt, abzusenken, müsste entweder die
Weiterleitungsmenge an der Westpromenade gesteigert werden, was jedoch zu
Überlastungen im darunter liegenden Netz führen würde, oder zusätzlicher
Rückhalteraum geschaffen werden.
Wie
bereits im Abwasserbeseitigungskonzept vom Oktober 2003 aufgelistet, ist
beabsichtigt, eine Regenrückhaltung im Bereich der Wilhelmstraße anzuordnen.
Diese Lage ermöglicht außerdem eine Vermaschung des Kanalnetzes mit dem
Kanalstrang der Gerhard-Welter-Straße. Daraus resultiert eine zusätzliche Sicherheit
gegen Abwasseraustritte im Gesamtsystem.
Insgesamt
werden bei vollkommener Bebauung aller in der Bauleitplanung bebaubarer Flächen
an der Tenholter Straße 2.000 m³ Stauvolumen benötigt. Im Straßenabschnitt Wilhelmstraße zwischen
Tenholter Straße und Freiheitsplatz lassen sich 1.650 m³ Stauvolumen schaffen.
Dieses Volumen reicht für die derzeitige und mittelfristig zu erwartende
Bebauung aus. Der Rest kann langfristig bedarfsgerecht auch als Staukanal in
der Südpromenade errichtet werden.
Um die 1.650 m³ Stauvolumen in der Wilhelmstraße
zwischen Tenholter Straße und Freiheitsplatz zu schaffen, ist beabsichtigt,
einen 100 m langen Betonkanal, DN 1000 von der Tenholter Straße, Arbeitsamt,
bis zur Wilhelmstraße, 20 m hinter der Einmündung in die Tenholter Straße,
unterirdisch vorzutreiben. Dadurch wird einerseits der Verkehr und die Zufahrt
zum Arbeitsamt aufrecht gehalten und andererseits die erst im Jahr 2000
erstellten Verkehrsanlagen im Kreuzungsbereich Tenholter Straße/Wilhelmstraße
nicht erneut aufgebrochen. Der alte Kanal, DN 800, in der Tenholter Straße wird
nur noch im Regenwetterfall genutzt.
In der Wilhelmstraße wird ein 264 m langes
Stahlbeton-Kastenprofil mit Innenmaßen von 3,75 m Breite und 2,0 m bzw. 2,5 m
Höhe ab Einmündung Mozartstraße errichtet (Außenmaße 4,35 m x 3,3 m). Das
Kastenprofil dient als Kombinationsbauwerk für den Trockenwetterabfluss (DN
1000-Rinne) aus dem Kanalstrang Tenholter Straße und des Abwassers der Anlieger
der Wilhelmstraße sowie für die erforderliche Rückhaltung und besteht aus
Stahlbetonfertigteilen mit zwei Kammern.
Das Stauvolumen wird über gleich hohe Schwellen
(95,85 müNN) am Anfang (Wilhelmstraße 49) und Ende (Stahlbeton-Drosselschacht
Einmündung Freiheitsplatz) des Kastenprofils mit vorgeschalteten Tauchwänden
beaufschlagt. Für die Entleerung in den Stahlbeton-Drosselschacht ist eine
Rückschlagklappe und ein hydraulisch-mechanisches wartungsarmes Drosselorgan
als Abflussbegrenzer vorgesehen.
Im Freiheitsplatz wird ein Ablauf- und
Überlaufbauwerk errichtet, das vorrangig den Trockenwetter- und Drosselabfluss
aus der Wilhelmstraße aufnimmt und in die bestehenden Kanalstränge im
Freiheitsplatz intergriert wird. Da
diese Stränge ebenfalls eingestaut werden können, ist der Trockenwetter- und
Drosselabfluss aus der Wilhelmstraße mit einer Rückschlagklappe zu sichern.
Gleichzeitig wird eine Schwelle auf 96,30 müNN errichtet, ab der Regenwasser
von den Kanalsträngen im Freiheitsplatz in das Kastenprofil der Wilhelmstraße
gelangen kann.
Die Haus- und Senkenanschlüsse entlang der
Wilhelmstraße werden auf der nördlichen Seite unmittelbar an das
Trockenwettergerinne angeschlossen. Auf der Südseite wird eine kleine
Sammelleitung parallel zum Kastenprofil verlegt, die das Abwasser an einer
Stelle zum Trockenwettergerinne leitet.
Die Kanalbauarbeiten werden abschnittsweise die
gesamte heutige Fahrbahn in Anspruch nehmen. Es soll versucht werden, die
vorhandenen Bäume zu bewahren. Denn die
Straßenraumgestaltung soll derjenigen der Wilhelmstraße zwischen Tenholter
Straße und Südpromenade angepasst werden:
Es ist vorgesehen eine 5,8 m breite Asphaltfahrbahn
zuzüglich beidseitiger 30 cm breiten Rinne zu errichten. Auf der südlichen
Straßenseite (ungerade Hausnummern) wird ein 1,2 m breiter gepflasterter
„halber“ Parkstreifen angelegt, so dass Fahrzeuge halb auf der
Fahrbahn und halb auf dem gepflasterten Streifen geparkt werden können. An den
Baumstandorten wird die Parkstreifenbreite reduziert.
Auf der nördlichen Straßenseite grenzt ein Hochbord
die Fahrbahn gegenüber dem 1,20 breiten Pflanzstreifen ab. Dieser wird auch an
der Südseite angelegt. Er wird nur von Grundstückszufahrten unterbrochen. Auf
der Südseite wird der Pflanzstreifen mit einem einzeiligen
Natursteinpflasterband vom Parkstreifen getrennt.
Im Anschluss an die Pflanzstreifen werden beidseitig
1,1 m breite gepflasterte Radwege und 1,5 m breite plattierte Gehwege angelegt,
die im Bereich der Grundstückszufahrten ebenfalls gepflastert werden sollen.
Die einseitig stehenden alten Lampen werden durch 10
neue Energiesparleuchten mit einer Lichtpunkthöhe von 8,0 m ersetzt.
Anliegerkosten
entstehen für die beschriebenen Kanalbaumaßnahmen nicht. Auch die asphaltierte
Fahrbahn und die Rinnen werden seitens des Abwasserbetriebes wieder
hergestellt. Für die Erneuerung der Bordsteine, Park- und Pflanzstreifen, Rad-
und Gehwege sowie für die Beleuchtung werden Anliegerbeiträge (KAG) erhoben. Die Planung wird daher mit den
Anliegern erörtert.
Ein
Großteil der Bauarbeiten kann erst 2006 und 2007, nach der verkehrlichen
Verbesserung des Freiheitsplatzes durchgeführt werden. Um die für das nächste
Jahr vorgesehenen Bauarbeiten am Freiheitsplatz nicht nach einem Jahr erneut
aufbrechen zu müssen, sollen vor der verkehrlichen Verbesserung des
Freiheitsplatzes der Stahlbeton-Drossel- und Ablauf-/Überlaufschacht an der
Einmündung zum Freiheitsplatz als Betonfertigteilkonstruktionen bis Mai 2005
errichtet werden. Daher wird die Gesamtmaßnahme bereits heute vorgestellt.
Wirkungen Stadtmarketing
/ Lokale Agenda
Die
Schaffung des Kanalstauraums gewährleistet und erweitert die Sicherheit gegen
Abwasseraustritte aus der Kanalisation. Dies schützt Sachgüter und sichert die
Volksgesundheit. Zusammen mit der Straßenerneuerung, die insbesondere die
Verkehrssicherheit steigert, werden die Lebensverhältnisse insgesamt
verbessert.
Beschlussentwurf
Beschlussentwurf:
„Vorbehaltlich der Mittelbereitstellung in 2005 ff
ist in der Wilhelmstraße zwischen Tenholter Straße und Freiheitsplatz ein
Regenrückhaltebecken entsprechend der Pläne mit den Zeichnungsnummern
513.11.301 bis 307 zu errichten.
Die
Schachtbauwerke M 9 und M 10 in der Einmündung Wilhelmstraße/Freiheitsplatz
sind vor der verkehrlichen Verbesserung des Freiheitsplatzes zu errichten.
Vorbehaltlich
der Mittelbereitstellung in 2005 ff ist die Wilhelmstraße incl. der Beleuchtung
zwischen Tenholter Straße und Freiheitsplatz entsprechend der Pläne mit den
Zeichnungsnummern 513.41.351 bis 352 zu erneuern.
Die
Planung ist den Anliegern vorzustellen.“
Finanz. Auswirkung
Finanzielle
Auswirkungen:
Die
Kosten für das Regenrückhaltebecken belaufen sich voraussichtlich auf ca. 2.100.000
€. Die jährlichen Folgekosten betragen ca. 147.000 €.
Die
erforderlichen Mittel sollen als Ausgabe-/Verpflichtungsermächtigung im
Haushaltsplan bei Haushaltsstelle
9.70000.95460.1 (Wilhelmstraße Stauraumkanal)
zur
Verfügung gestellt werden.
Die
Kosten für die Erneuerung der Rinnen, Borde und Nebenanlagen der Wilhelmstraße
zwischen Tenholter Straße und Freiheitsplatz belaufen sich voraussichtlich auf
ca. 160.000 €. Die jährlichen Folgekosten betragen ca. 5.600
€.
Die
erforderlichen Mittel sollen als Ausgabe-/Verpflichtungsermächtigung im
Haushaltsplan bei Haushaltsstelle
9.63100.9506.0 (Straßenerneuerung Wilhelmstraße)
zur
Verfügung gestellt werden.
Die
Kosten für Erneuerung der Beleuchtung belaufen sich voraussichtlich auf ca. 6.400
€. Die jährlichen Folgekosten betragen ca. 1.600 €.
Die
erforderlichen Mittel sollen als Ausgabe-/Verpflichtungsermächtigung im
Haushaltsplan bei Haushaltsstelle
9.67000.96020.7 (Beleuchtung, KAG)
zur
Verfügung gestellt werden.
