Bürgerinformationssystem
Tatbestand: Die Stadt Erkelenz betreibt im Bereich Schwanenberg, Netz 19 (Ortslagen Schwanenberg, Geneiken, Genfeld, Genhof und Oerath) 5 Abwasserbetriebsstellen (ABS), d.h. Kanalstauräume, Regenüberlaufbecken und Pumpwerke.
Die in der untenstehenden Tabelle aufgeführten ABS bewirken einen gedrosselten Schmutzwasserabfluss zur Abwasserreinigungsanlage (ARA). Bei Regenereignissen wird das nicht mehr von der ARA aufnehmbare Wasser zunächst zwischengespeichert. Die Speicherung führt zur Verringerung der Fließgeschwindigkeit, so dass sich grobe Schmutzstoffe absetzen können (mechanische Reinigung). Nach Speicherfüllung wird das dann noch anfallende vorgereinigte Mischwasser in Vorfluter, z.B. in das Schwanenberger oder Grambuscher Fließ, abgeschlagen.
Im Rahmen des Generalentwässerungsplanes wurde die heute geforderte Gesamtbetrachtung aller Becken im Einzugsgebiet Schwanenberg vorgenommen. Ebenso wie im Bereich der oberen Niers musste festgestellt werden, dass die vorhandenen Rückhaltevolumen deutlich besser (gewässerverträglicher) genutzt werden können, wenn die Weiterleitungsmengen zum nächstgelegenen Becken reduziert werden.
KSR: Kanalstauraum; RÜB: Regenüberlaufbecken; Qweiter: Weiterleitungsmenge zur Abwasserbehandlung
Die Reduzierung der Weiterleitungsmengen ist jedoch mit den vorhandenen Pumpen nicht möglich, weil die kleinen Mengen außerhalb der jeweiligen Arbeitsbereiche der relativ großen Pumpen liegen, bzw. die Fließgeschwindigkeiten in den Rohrleitungen so niedrig werden, dass es zu Ablagerungen und schlimmstenfalls zu Verstopfungen kommen kann.
Außerdem bestehen die Pumpwerke z.T. aus 18 bis 20 Jahre alten Guß- oder verzinkten Material und sind entsprechend stark korrodiert. Die seitens der Wasserbehörden geforderten Regel- und Messinstrumente zur Mengenermittlung fehlen ebenfalls oder entsprechen nicht den heutigen Standards, z.B. denen des Explosionsschutzes, und können somit nicht zukünftige Aufgaben erfüllen. Daher müssen nicht nur die Pumpen umgerüstet, sondern auch die sonstige technische Ausrüstung ausgetauscht werden.
Die Reduzierung der Weiterleitungsmengen wurde als Anzeige nach § 58 Abs. 1 LWG der Bezirksregierung Köln vorgelegt und mit dieser abgestimmt. Die erforderlichen Genehmigungen nach § 58 Abs. 2 LWG liegen vor.
Die beschriebenen Maßnahmen müssen in Fließrichtung, d.h. beginnend mit der Abwasserbetriebsstelle Genhof vorgenommen werden. Die Arbeiten sollen in den nächsten zwei Jahren vom Personal der ARA durchgeführt werden. Für Ertüchtigungen fallen jedoch erheblichen Materialbestellungen an.
Beschlussentwurf (in eigener Zuständigkeit): "Die Weiterleitungsmengen der Abwasserbetriebsstellen im Bereich Netz 19, Schwanenberg (Schwanenberg, Geneiken, Genfeld, Genhof und Oerath) sind entsprechend den Berechnungen im Rahmen des Generalentwässerungsplanes Erkelenz und den Genehmigungen der Bezirksregierung Köln durch Umrüstung der Pumpwerke auf das wasserwirtschaftlich zulässige Maß anzupassen und die technische Ausrüstung auf den Stand der Technik zu ertüchtigen." Finanzielle Auswirkungen: Die geschätzten Materialkosten belaufen sich auf ca. 138.400 Euro. Die zusätzlichen jährlichen Folgekosten durch neue Abschreibungen von ca. 9.250 Euro werden größtenteils durch den geringeren Wartungsaufwand und Stromverbrauch der neuen Anlagen ausgeglichen.
Die erforderlichen Mittel stehen als Ausgabe- und Verpflichtungsermächtigung im Vermögensplan des Abwasserbetriebes bei Buchungsstelle
9.70000.95530.5 (Anpassung Abwasserbetriebsstellen)
zur Verfügung, bzw. sollen dort zur Verfügung gestellt werden.. |
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