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Tatbestand: Der Stadt Erkelenz wurde im Dezember 2016 erstmalig der European Energy Award (eea) verliehen. Damit ist Erkelenz die erste Kommune im Kreis Heinsberg, die die hohen Hürden der eea-Zertifizierung genommen hat und sich Europäische Energie- und Klimaschutzkommune nennen darf.
Einen großen Anteil daran hat auch das seit dem Jahre 1993 bestehende kommunale Energiemanagement des Hochbauamtes, das seit 1998 eine kontinuierliche Erfassung und Auswertung aller Energieverbräuche durchführt. Viele Kommunen, auch in NRW, wissen bis heute nichts oder nur wenig über Ihre Hauptenergieverbraucher und haben keine kontinuierliche Erfassung. Umso wichtiger wird die kontinuierliche Fortsetzung und der Ausbau des Energiemanagements in den nächsten Jahren sein. Hier soll zukünftig vermehrt eine automatisierte Datenübertragung und EDV- gestützte Erfassung erfolgen. Dazu ist eine sukzessive Umrüstung der Zähler und die Anschaffung einer entsprechenden Software vorgesehen.
Die Daten des Energieberichtes 2016 beruhen auf den tatsächlich erfassten Verbrauchsdaten des Jahres 2016. Durch die Rechnungslegung der Versorgungsunternehmen erhält die Stadt Erkelenz die Jahresrechnungen erst teilweise in der Mitte des laufenden Jahres, um dann die Daten für den Energiebericht aufzubereiten. In allen Erfassungsbereichen konnten die kompletten Jahresverbräuche ausgewertet werden.
Das Jahr 2016 ist vom Verlauf insgesamt kälter als das Vorjahr 2015 gewesen. Gegenüber dem langjährigen Mittel bei den vom deutschen Wetterdienst Essen ermittelten Gradtageszahlen für die Witterungsbereinigung ergibt sich eine Veränderung von rund 11% mehr Heiztagen (Tage unter 15° C). Vor allem ein spätes kaltes Frühjahr und ein früher Wintereinbruch haben dazu beigetragen, dass der tatsächliche Heizenergieverbrauch um rund 10 % gegenüber dem Vorjahr auf ca. 12.7 Millionen. kWh anstieg.
Der witterungsbereinigte Heizenergieverbrauch als Vergleichswert stieg ebenfalls um gut 1 Millionen kWh und lag im Jahr 2016 bei rund 14,1 Millionen kWh. Einhergehend stieg auch der CO²-Ausstoß im Jahr 2016 der bereinigten Heizenergie von 3.236 Tonnen im Vorjahr auf 3.358 Tonnen im Jahr 2016 an. Die Abhängigkeiten von der Witterung werden hier besonders deutlich. Seit 1993 konnte eine Reduzierung des CO²-Ausstoßes bei der witterungsbereinigten Heizenergie um 54 % erreicht werden.
Der Stromverbrauch einschließlich Straßenbeleuchtung lag in 2016 absolut bei ca. 6,5 Millionen kWh und ist von der Tendenz her weiter sinkend. Gegenüber dem Vorjahr hat sich eine deutliche Senkung des Gesamtverbrauches um ca. 280.000 kWh ergeben. Dem gegenüber hat sich die gesamte installierte elektrische Leistung (hier im Sonderkundenbereich) der kommunalen Gebäude und Anlagen deutlich erhöht. Ebenso ist erstmals seit Jahren wieder die Bruttogrundfläche der einbezogenen Gebäude gestiegen. Hier macht sich u.a. auch die Unterbringung von Flüchtlingen bemerkbar.
Die Verbrauchswerte im Bereich Straßenbeleuchtung liegen in den letzten Jahren nahezu konstant bei 1,8 Mio kWh. Sie sind trotzdem in hohem Maße witterungsabhängig und somit eher fremdbestimmt. Der Rat der Stadt Erkelenz hat im Frühjahr 2016 die Sanierung der Straßenbeleuchtung in Erkelenz mit dem Austausch alter HQL-Technik zu LED-Technik in mehreren Abschnitten in den nächsten Jahren beschlossen. Die Umsetzung eines ersten Teilabschnittes wurde in den letzten drei Monaten des Jahres 2016 umgesetzt. Konkrete Auswirkungen können im Jahr 2016 somit natürlich nicht dargestellt werden. Für die nächsten Jahre werden aber weitere deutliche Reduzierungen der tatsächlichen Energieverbräuche erwartet.
Der CO²-Ausstoß aller städtischen Gebäude und Anlagen, bezogen auf die witterungsbereinigte Heizenergie und den Strom, liegt insgesamt für das Jahr 2016 bei 3.358 Tonnen. Durch die Belieferung nahezu aller städtischen Liegenschaften mit Öko-Strom aus erneuerbaren Energien fällt statistisch im Strombereich kein CO² Ausstoß mehr an. Seit 1993 konnte somit eine Reduzierung des CO²-Austoßes aller städtischen Gebäude und Anlagen von insgesamt ca. 69 % erreicht werden.
Der Wasserverbrauch stagniert im Vergleich zu den Vorjahren bei rund 79.000 cbm. Verbrauchseinsparungen werden hier in der Zukunft so gut wie nicht mehr zu erzielen sein. Durch die gestiegenen Anforderungen im Hygienebereich werden in den nächsten Jahren die Verbrauchwerte eher weiter steigen.
Die Gesamtkosten für Energie und Wasser betrugen im Jahr 2016 absolut ca. 2,27 Millionen Euro und sind damit gegenüber 2015 erfreulicherweise nochmals um rund 30.000 Euro gefallen.
Die wesentlichen Eckdaten des Energieberichtes werden in der Sitzung vorgestellt. Ein Abruf der Daten ist dann auch über die Internetseite www.erkelenz.de unter dem Aufgabenbereich des Hochbauamtes abrufbar. Beschlussentwurf (in eigener Zuständigkeit:) „Der Ausschuss für Stadtentwicklung, Bauen, Wirtschaftsförderung und Betriebe nimmt den Energiebericht 2016 zur Kenntnis.“ Finanzielle Auswirkungen: Für das Jahr 2017 sind im Haushaltsplan Gesamtkosten von ca. 2,5 Millionen Euro eingeplant, die nach bisherigem Jahresverlauf ausreichend sein werden. In der mittelfristigen Finanzplanung sind für die nächsten Jahre keine Steigerungen eingeplant. Anlage: Energiebericht 2016
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