Vorlage - 0/51/198/2016  

Tatbestand:

Mit Schreiben vom 08.05.2016 beantragt die SPD-Fraktion im Rat der Stadt Erkelenz, „der Rat der Stadt Erkelenz möge beschließen:

Mit diesem Antrag erwartet die SPD-Fraktion eine bessere Entscheidungsgrundlage für mögliche flexible Öffnungszeiten der städtischen Kindertageseinrichtungen zur besseren Vereinbarkeit von Beruf und Familie.

Im Jahre 2012 hat die Verwaltung zu den bedarfsgerechten Öffnungszeiten der städtischen Kindertagesstätten eine Elternbefragung durchgeführt. Die Verwaltung berichtete am 17.04.2013 im Jugendhilfeausschuss über das Ergebnis dieser Befragung.

Seinerzeit wurden 684 Eltern nach den Öffnungszeiten der Kindertagesstätten befragt.

Von den angesprochenen Eltern sahen 324 keine Notwendigkeit der Rückantwort. 360 Eltern = 52,6 % schickten ihren ausgefüllten Fragebogen an das Amt für Kinder, Jugend, Familie und Soziales zurück. Von den 360 Eltern gaben 303 = 84,1 % an, dass sie mit den Öffnungszeiten zufrieden sind und keine Änderung wünschen. 57 Eltern äußerten dagegen Änderungswünsche. Die Auswertung dieser Änderungswünsche ergab, dass 34 Eltern bei der Anmeldung ihres Kindes eine falsche Buchungszeit gewählt hatten und nun eine Änderung wünschen. Da ein Wechsel der Buchungszeit im laufenden Kindergartenjahr aber nur, und dies ist auf Einzelfälle beschränkt, bei einem Tausch möglich ist, wird dem Wunsch der Eltern nach Veränderung der Buchungszeiten aber immer zum folgenden Kindergartenjahr Rechnung getragen.

20 Eltern wünschten eine Ausdehnung der angebotenen Öffnungszeiten. Davon zwei Eltern eine Samstagsbetreuung. Diese Meldungen verteilte sich über alle 13 Kindertagesstätten der Stadt Erkelenz. Dabei ist der Anteil von 20 Eltern im Verhältnis zu den 684 befragten Eltern mit einem Wert von 2,92 % recht gering und als nicht signifikant für Änderungsnotwendigkeiten zu sehen.

Um aber den Finger am Puls des Bedarfs der Eltern nach bedarfsgerechter Betreuung zu haben, hat die Verwaltung im direkten Anschluss an die Elternbefragung das Anmeldeformular dahingehend erweitert, dass Eltern nun Wünsche hinsichtlich der Öffnungszeiten angeben können. Hierdurch können im Gegensatz zu einer einmaligen oder in turnusmäßigen Abständen durchzuführenden Elternbefragung, die auch immer nur eine aktuelle Momentaufnahme darstellen kann, fortlaufend die aktuellen Bedarfe tatsächlich erfasst werden und in die Jugendhilfeplanung direkt einfließen, was auch zeitnah durch das Amt für Kinder, Jugend, Familie und Soziales geschieht.

Eltern melden oft frühzeitig, manchmal sogar kurz nach der Geburt, ihren Bedarf an Betreuung an. Somit sind die Vorstellungen und Wünsche der Eltern dem Amt für Kinder, Jugend, Familie und Soziales früh bekannt und können somit rechtzeitig mit in die Bedarfsplanung einfließen.

Aktuell sehen die Öffnungszeiten und Betreuungszeiten wie folgt aus:

Anträge von Eltern auf eine darüber gehende Betreuungszeit gehen selten beim  Jugendamt ein und werden zumeist zu den Randzeiten angemeldet und können dann infolge gut mit Tagespflegeeltern abgedeckt werden.

Die Öffnungszeit, wie oben beschrieben, nun weiter auszudehnen wurde bislang auch nicht von den Elternvertretungen den Elternräten vorgetragen oder in den regelmäßig tagenden Kindergartenräten als Wunsch formuliert.

Nach Einschätzung der Verwaltung sind die zurzeit geltenden Öffnungszeiten bedarfsgerecht. Eine Elternbefragung findet fortlaufend über das Anmeldeverfahren statt. Eine zusätzliche, groß angelegte Elternbefragung, die alle 2 Jahre wiederholt wird, gibt lediglich alle 2 Jahre die Bedarfe der Eltern wieder und ist nicht so aussagekräftig wie die Elternbefragung über das Anmeldeverfahren.

Beschlussentwurf (als Empfehlung an den Hauptausschuss und Rat):

„Der Antrag der SPD-Fraktion im Rat der Stadt Erkelenz wird abgelehnt.“

Finanzielle Auswirkungen:

keine

Anlagen:

- Antrag zur Aufnahme in einer städtischen Kindertageseinrichtung (Kita).

- Antrag der SPD-Fraktion im Rat der Stadt Erkelenz