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Tatbestand: Im Zusammenhang mit der Realisierung des Bebauungsplanes Bebauungsplanes 1300.1 „Schages Fahrt“ in Erkelenz-Venrath.sind die dort geplanten Erschließungs-straßen u.a. im Interesse einer guten Orientierung und als Grundlage für eine vorzunehmende Hausnummerierung zu benennen. Der Bezirksausschuss Keyenberg/Venrath hat sich in seiner Sitzung am 30.10.2006 dafür ausgesprochen, einer Straße den Namen Etgenbuscher Weg und einem zweiten Straßenzug den Namen Dahlener Weg zu geben. Die Lage der jeweiligen Straße ist aus dem Plan ersichtlich, der den Ausschuss-mitgliedern zur Verfügung gestellt wurde und dem Original der Sitzungsniederschrift als Anlage beigefügt wird. Der Bezirksausschuss ergänzt seine Vorschläge durch folgende historische Hintergrundinformationen: Etgenbuscher Weg Der neu zu benennende Straßenzug führt direkt über die fußläufige Verbindung Im Junker und einen sich anschließenden Wirtschaftsweg direkt nach Etgenbusch. Die Ortslage Etgenbusch liegt unmittelbar neben Venrath. Bis zur Änderung der Bezirke 2000 gehörte Etgenbusch politisch immer zu Erkelenz. Zwischen Venrath und Etgenbusch verlief die Grenze zwischen dem Herzogtum Jülich und der zu den habsburgischen Niederlanden gehörenden geldrischen Exklave Erkelenz. Seit 1804 gehört Etgenbusch kirchlich zur katholischen Pfarre St. Valentin Venrath. Dahlener Weg Der nördlich verlaufende Straßenzug führt in Richtung des Ortes Rheindahlen. Bei der Benennung soll aber der bis zum Jahr 1877 verwendete Namen Dahlen und nicht der damals aus postalischen Gründen geänderte Name Rheindahlen Grundlage sein. Venrath gehörte bis zur französischen Besatzung 1794 seit 1554 zum Gericht Dahlen im Amt Brüggen. Dahlen bildete mit seinen Honschaften sowie den Orten Grambusch und Venrath mit Kaulhausen in diesem Amt Brüggen ein Unteramt. Die historischen Zusammenhänge zur Amtszugehörigkeit werden im Buch „800 Jahre Venrath, 1197-1997“ wie folgt beschrieben: “... Am 9. Juni 1422 verpfändeten Herzog Reinald von Jülich-Geldern und seine Frau Maria von Harcourt Venrode mit syme gerichte ... an seinen Neffen Friedrich von Moers-Saarwerden, der das Dorf mit dem ihm schon vorher für 12.000 Gulden verpfändetem Amt Brüggen vereinte. Das Darlehen wurde durch diese weitere Verpfändung auf 27.500 Gulden erhöht. Graf Vincenz von Moers tritt am 16. Januar 1493 seine Besitzungen zur Abtragung seiner Schulden an Graf Wilhelm von Wied, Ehemann seiner Enkelin Margareta, der Tochter seines ältesten Sohnes Friedrich, ab. ... vort sloss ind landt van Brugge mit den steden ind plegen Dulcken, Dalen, Venroide ind Suchteln ... Acht Tage später bescheinigte Herzog Wilhelm von Jülich-Berg, daß er den Grafen Wilhelm von Wied und dessen Länder in seinen Schutz nehmen werde, wogegen dieser von der auf dem Amt Brüggen lastenden Pfandsumme 25.000 Gulden dem Herzog erließ. Am 21. Juni 1494 gibt der Graf Wilhelm von Wied die
Ländereien und Pfandschaften wegen der hohen Schuldenlast an den Herzog Wilhelm
von Jülich-Berg ab Der Besitz geht in das Erbgut des Herzogs Wilhelm von
Jülich-Berg über. Die umfassendsten Veränderungen in der Amtszugehörigkeit
brachte die französi-sche Besatzung im Oktober 1794 und die Annexion des
linksrheinischen Gebietes durch Frankreich mit sich. ...“ Diese Namensvorschläge werden laut Bezirksausschuss von der Dorfgemeinschaft getragen. Die Verwaltung schlägt vor, die Empfehlung des Bezirksausschusses zu übernehmen. Beschlussentwurf (in eigener Zuständigkeit): „Die in dem dem Original der Niederschrift als Anlage
beigefügten Plan des Bebauungsplanes 1300.1 „Schages Fahrt“ in
Erkelenz-Venrath dargestellten Erschließungsstraßen erhalten die Namen Etgenbuscher
Weg bzw. Dahlener Weg.“ Finanzielle Auswirkungen: Keine Anlage: 1 Plan
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